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Wir feiern die ungarischen Mütter heute

Ungarn Heute 2021.05.02.
FIZETŐS

Der Muttertag wird auf der ganzen Welt gefeiert, fällt aber in den verschiedenen Ländern auf sehr unterschiedliche Daten. Die Tradition, die ihren Ursprung in den USA hat, wurde in Ungarn vom „Ungarischen Jugendrotkreuz“ noch Anfang der 1900-er eingeführt. Die erste Gedenkfeier wurde 1925 organisiert. Mütter und Großmütter werden in Ungarn jedes Jahr am ersten Sonntag im Mai begrüßt. 

Die Feiertagstraditionen sind im Grunde in allen Ländern der Welt gleich. Mütter und Großmütter erhalten in der Regel einen Blumenstrauß oder ein selbstgemachtes Geschenk, aber es gibt auch einige interessante und einzigartige Bräuche.

Fact

Die Geschichte des Feierns von Müttern reicht bis ins alte Griechenland zurück. Zu dieser Zeit wurden Frühlingsfeste zu Ehren von Rhea, der Mutter der Götter gefeiert. Später in der Geschichte gab es auch Feste zu Ehren der Mütter.

In Ungarn wurde der Muttertag 1928 durch einen Ministerialerlass in die offiziellen Schulfeiern aufgenommen, so dass ungarische Kinder ihre Mütter und Großmütter mit Gedichten und Blumen grüßen.

Auf Initiative des Vereins der Pflegeheime in Ungarn wird seit 1990 der Montag nach dem Muttertag in Ungarn als Tag der mutterlosen Kinder gefeiert.

Natürlich findet man in der ungarischen Literatur wunderschöne Muttertagsgedichte. Eines davon möchten wir euch gerne vorstellen:

Attila József: Mama 

Már egy hete csak a mamára
gondolok mindíg, meg-megállva.
Nyikorgó kosárral ölében,
ment a padlásra, ment serényen.
Én még őszinte ember voltam,
ordítottam, toporzékoltam.
Hagyja a dagadt ruhát másra.
Engem vigyen föl a padlásra.

Csak ment és teregetett némán,
nem szidott, nem is nézett énrám
s a ruhák fényesen, suhogva,
keringtek, szálltak a magosba.

Nem nyafognék, de most már késő,
most látom, milyen óriás ő –
szürke haja lebben az égen,
kékítőt old az ég vizében.

1934. október

Übersetzung via Gesswein, Alfred

Der Mutter, seit einer Woche schon,
gedenk ich und komme nicht los davon.
Sie lief mit quiekendem Korb im Schoß
zum Dachboden eifrig, atemlos.

Was war ich doch noch ein reines Kind,
mit Heulen und Strampeln, einsichtsblind.
Sollten sich andere damit plagen,
mich sollte sie zum Dachboden tragen.

Sie ging, behängte die Wäscheleine,
sie schalt mich nicht, sah nur in’s Reine,
in’s Wirbelnde, Rauschende einer Böe,
welche die Wäsche trieb in die Höhe.

Heut weiß ich es besser, zu spät ist es bloß,
sie wächst mir vor Augen riesengroß –
mit flatterndem Grauhaar steigt sie hinauf,
löst alles Waschblau im Himmelstrog auf.

…. und eines unserer Lieblingslieder:

(Via: erzsebettaborok.hu, Titelbild: MTI – Attila Balázs)