Ein ungarisches Unternehmen wird in Zukunft eine wichtige Rolle bei der digitalen Vernetzung Europas und Ägyptens spielen. Die ungarische Telekommunikationsfirma 4iG wird ein etwa 2.800 Kilometer langes Glasfaserkabel unter dem Mittelmeer verlegen und somit eine schnelle Internetverbindung zwischen den beiden Kontinenten gewährleisten, gab Außen- und Handelsminister am Donnerstag in Kairo bekannt.

Die Ankündigung erfolgte im Rahmen des ungarisch-ägyptischen Wirtschaftsforums, auf dem Péter Szijjártó die erfolgreiche bilaterale Handels- und Wirtschaftszusammenarbeit trotz der globalen Herausforderungen der letzten Jahre hervorhob. Er begrüßte die Vereinbarung über das Glasfaserkabelprojekt ausdrücklich und betonte dessen Bedeutung für die weitere Stärkung der Beziehungen zwischen Europa und Ägypten.

Darüber hinaus lobte der Minister eine weitere Investition, die darauf abzielt, durch den Ausbau der Infrastruktur in Ägypten sechs Millionen weiteren Haushalten einen Internetzugang zu ermöglichen.

Dies unterstreiche die wachsende Bedeutung der digitalen Infrastruktur für die wirtschaftliche Entwicklung beider Länder.

Péter Szijjártó erinnerte daran, dass Ägypten für Ungarn einer der wichtigsten Wirtschaftspartner in Afrika sei. Als konkretes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit nannte er den bisher größten internationalen Auftrag im Wert von 1,1 Milliarden Euro, den der ungarische Schienenfahrzeugbau aus Ägypten erhalten habe. Der Minister betonte, dass

ungarische Unternehmen und Technologien eine wesentliche Rolle bei der Modernisierung der Transport- und digitalen Infrastruktur in Ägypten spielten und weiterhin spielen würden.

Er sprach von zwei „Erfolgsgeschichten“, wobei die eine bereits laufe und die andere in der Zukunft beginnen werde.

Begleitet von 21 ungarischen Unternehmensleitern aus verschiedenen Sektoren wie Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, Bauwesen, Informationstechnologie und Wasserwirtschaft, berichtete Péter Szijjártó auch über laufende Verhandlungen bezüglich eines Projekts zur Herstellung sicherer Personalausweisdokumente sowie über einen möglichen ungarischen Beitrag zur Entwicklung des lokalen Lebensmittel- und Wasserwirtschaftssektors.

Angesichts des steigenden Energiebedarfs in schnell wachsenden Volkswirtschaften wie Ungarn und Ägypten hob der Minister die begonnene umfassende Zusammenarbeit zwischen den Energieunternehmen beider Länder hervor. In diesem Zusammenhang gab er bekannt, dass Ungarn den Bau von drei neuen Gaskraftwerken beschlossen habe, um den durch die zunehmenden Investitionen in die Automobilindustrie steigenden Strombedarf zu decken.

Eines dieser Kraftwerke soll von einem ungarisch-ägyptischen Konsortium im Wert von 700 Millionen Euro errichtet werden.

Abschließend informierte Péter Szijjártó über Gespräche, in denen die mögliche Nutzung hochentwickelter ungarischer Technologien beim Bau des ägyptischen Kernkraftwerks El-Dabaa erörtert werde.

Neben den wirtschaftlichen Aspekten betonte der Minister auch die Bedeutung der zwischenmenschlichen Beziehungen. Er wies darauf hin, dass derzeit über 700 ägyptische Studenten an ungarischen Universitäten studieren. Zudem arbeiten die beiden Regierungen an der Verbesserung der Flugverbindungen, da die derzeit zehn wöchentlichen Flüge zwischen Ungarn und Ägypten angesichts der wachsenden Kooperation noch intensiviert werden sollten.

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via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/Péter Szijjártó