Portrait des großen Fotografen Péter Korniss, der die letzten Augenblicke einer traditionellen Kultur verewigt hatWeiterlesen
Foto von Péter Korniss. Várfok-Galléria Facebook
Die Ausstellung Auf dem langen Weg stellt das siebenbürgische Szék (Sic), den wichtigsten Ort des Lebenswerkes von Péter Korniss, in den Mittelpunkt und zeigt die neuesten Fotografien des Künstlers.
Péter Korniss ist eine der führenden Persönlichkeiten der ungarischen Fotografie. Er wurde 1937 in Klausenburg (Kolozsvár, Cluj) geboren. Der Reichtum, die individuelle Sichtweise und die ständige Erneuerung machen sein Oeuvre einzigartig. Sein über fünfzig Jahre umfassendes Lebenswerk zeigt die sozialen Veränderungen im osteuropäischen Raum, die unumkehrbaren Auswirkungen der Globalisierung und den Wandel der ländlichen und dörflichen Gemeinschaften.
Zuletzt wurden seine Fotografien in der Ungarischen Nationalgalerie und der Várfok-Galerie dem heimischen Publikum gezeigt, gefolgt von bedeutenden Veranstaltungen im Ausland wie die Ausstellungen im Rumänischen Nationalmuseum der Schönen Künste in Bukarest, im Museo di Roma in Trastevere in Rom, im Museum der Schönen Künste in Klausenburg, im Museum der Fotografie Rosfoto in St. Petersburg und im Ungarischen Kulturzentrum des Liszt-Instituts in Paris, mitorganisiert von der Galerie Keller.
Die neue Ausstellung des ersten Fotografen, der den Kossuth-Preis erhielt, und sein Buch, das im Verlag Bookart erscheinen soll, beschäftigen sich mit dem siebenbürgischen Dorf Szék, dem Brennpunkt seiner künstlerischen Laufbahn.
Korniss besuchte Szék zum ersten Mal 1967, wo er auf die noch lebendige und reiche Kultur der traditionellen Dorfgemeinschaft stieß. Seine Karriere widmete er der Aufgabe, diese in vielen Gebieten des Karpatenbeckens bald verschwindende Welt für künftige Generationen festzuhalten. Szék ist also der Anfang von allem, der Ursprung, zu dem Korniss in den letzten Jahrzehnten immer wieder zurückgekehrt ist und zu dem er auch heute noch zurückkehrt. Seine fünfundfünfzigjährige künstlerische Arbeit in Szék ist das längste fotografische Projekt in der Geschichte der ungarischen Fotografie und sucht selbst im internationalen Vergleich seinesgleichen.
Die Ausstellung in der Várfok-Galerie zeigt die Vergangenheit, Korniss‘ erste Aufnahmen in Tanzhäusern und Spinnstuben, und seine Fotografien der globalisierten, modernisierten Welt von heute.
Das Besondere an der Ausstellung ist, dass es sich um die erste Korniss-Ausstellung handelt, die ausschließlich Farbfotografien zeigt, und dass der größte Teil der Ausstellung aus Werken der letzten zwei Jahre besteht. Das gleichzeitig mit der Ausstellung erscheinende Fotoalbum zeigt eine Auswahl von Korniss‘ Bildern aus Szék mit persönlichen Kommentaren des Fotografen und einem Vorwort des Schriftstellers Attila Bartis. Die Ausstellung ist eine Hommage an Mari Boldizsár, die Mutter von Korniss‘ Patenkind aus Szék, die 2021 verstarb.
Die Ausstellung ist vom 9. März bis zum 13. Mai 2023 bei freiem Eintritt von Dienstag bis Samstag von 11 bis 18 Uhr zu sehen.
Via kultura.hu Beitragsbild: Várfok Galléria Facebook