Der polnische Premierminister hat vor den Anomalien gewarnt, die nach der Einführung des Euro in Kroatien aufgetreten sind.Weiterlesen
Die Einführung des Euro müsse langfristig betrachtet werden, sagte der Minister für wirtschaftliche Entwicklung in einem Interview mit Index.
Márton Nagy betonte, dass der Zeitpunkt für die Einführung des Euro realistischerweise kommen könnte, wenn 90-95 Prozent des durchschnittlichen Pro-Kopf-BIP der EU in Kaufkraftparität erreichet wird. Der Minister erklärte, es sei unbestritten, dass der Euro positive Auswirkungen auf das Krisenmanagement haben würde, aber die Regierung schrecke nicht deshalb davor zurück, sondern weil
eine unabhängige Geld- und Überwachungspolitik der Wirtschaft helfen kann, ihren Rückstand aufzuholen.
Diejenigen, die sagen, wir sollten der Euro-Zone beitreten, sagen im Grunde, dass es dann einfacher wäre, Krisen zu bewältigen. Daran ist etwas Wahres dran, aber mit dem Euro sollte man auch leben, wenn es keine Krisen gibt, und ab dann ist es eine Frage der Wettbewerbsfähigkeit, betonte der Politiker.
Zur Frage des Rückkaufs des Budapester Flughafens erläuterte er, dass der Flughafen eine Angelegenheit der nationalen Strategie sei, weshalb es ein großer Fehler und vielleicht eine Sünde gewesen sei, dass die vorherige Regierung ihn in ausländische Hände gegeben habe. Dies müsse korrigiert werden. „Ich wurde beauftragt, über den Kauf des Flughafens zu verhandeln. Die Verhandlungen haben begonnen und sind noch im Gange, aber ich kann Ihnen im Moment keine weiteren Einzelheiten nennen. Das Einzige, was ich Ihnen sagen kann, ist, dass der Budapester Flughafen größer ist als der Vodafone-Deal“, so Márton Nagy.
Das Baross Gábor Kreditprogramm (BGH) ist einer der wichtigsten Schritte, damit die ungarische Wirtschaft in diesem Jahr ein BIP-Wachstum von 1,5 Prozent erreicht und die Vollbeschäftigung erhalten bleibt, betonte der Politiker. Ohne Kredite gibt es kein Wachstum. Das Budget des Programms in Höhe von 700 Mrd. Forint war bereits einen Monat nach dem Start am 1. Februar fast ausgeschöpft, da mehr als 1.000 Unternehmen bei 13 Banken einen Antrag auf das Programm gestellt hatten. Die große Stärke des Kreditprogramms besteht darin, dass die Prüfung der Kreditanträge und die Erteilung einer Refinanzierungszusage nur fünf Tage in Anspruch nehmen, erklärte Márton Nagy.
Der Minister für wirtschaftliche Entwicklung betonte, dass der Rückgang der Energiepreise auch den Forint-Wechselkurs stabilisieren wird. Er sagte,
wenn die Energiepreise nicht gefallen wären, hätte sich der Wechselkurs wahrscheinlich nicht stabilisiert, unabhängig davon, wie hoch der Leitzins ist.
Die Energie ist der Schlüssel, die Wurzel des Problems. Die Zinspolitik der Zentralbank ist ebenfalls wichtig, aber in dieser Frage nicht entscheidend, unterstrich Márton Nagy.
Über die Sanktionsinflation erläuterte er, dass sie mit einem anderen Ansatz, mit unorthodoxen Mitteln bekämpft werden muss. „Ich kann nur hoffen, dass die Zentralbank so bald wie möglich mit der Senkung der Zinssätze beginnt und dass nicht übertriebene Vorsicht den Sieg davonträgt“, bemerkte der Politiker. Er wies darauf hin, dass der nominale Zinssatz von 18 Prozent und die derzeitigen realen Zinssätze von 5-7 Prozent für die Wirtschaft äußerst belastend sind.
Auf die Frage nach dem Termin für die Abschaffung der Sondersteuer für Banken und Energiekonzerne (Extragewinnsteuer) in Ungarn antwortete der Minister: „Entschuldigung, aber jeder weiß, dass der Unterschied zwischen Ural- und Brent-Öl in Friedenszeiten 5 Dollar betrug und jetzt 40 Dollar. Diese Belastung wird mit Sicherheit bestehen bleiben, bis sich diese Bedingungen konsolidiert haben“, betonte Márton Nagy.
via index.hu, Beitragsbild: Pixabay