Der Preis wird seit 1984 jedes Jahr an ungarische Künstler verliehen, die sich um die Entwicklung der ungarischen Musik und die Bewahrung des Bartókschen Erbes verdient gemacht haben.Weiterlesen
Die 118 Phonographenwalzen von Béla Bartók, die er auf seiner Nordafrika-Reise gesammelt hat, werden im Museum für Völkerkunde deponiert, welches das Material auf den Walzen mit modernsten Methoden digitalisieren und der Öffentlichkeit online zur Verfügung stellen wird.
Béla Bartók brach im Sommer 1913 zu einer Sammelreise nach Nordafrika auf, die er krankheitsbedingt unterbrechen musste und wegen des Ersten Weltkriegs nicht fortsetzen konnte. Dennoch nahm er Melodien auf 118 Phonographenwalzen auf und schrieb diese später nieder. Dank des Rechtsnachfolgers von Béla Bartók, Gábor Vásárhelyi, werden die Walzen noch in diesem Jahr in die Sammlung des Museums für Völkerkunde überführt.
Im Tonarchiv des Museums für Völkerkunde haben sich im Laufe von mehr als einem Jahrhundert Zehntausende von analogen Aufzeichnungen von Melodien angesammelt, von denen die Phonographenaufnahmen einen bedeutenden Teil ausmachen.
In den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts nutzte Béla Vikár als erster in Europa den Phonographen zum Sammeln von Volksmusik und feierte damit auf der Pariser Weltausstellung einen internationalen Erfolg. Ihm folgten Béla Bartók, Zoltán Kodály und seine Schüler, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts mehr als 4.700 Phonographenwalzen mit Volksmusikmaterial aufnahmen. Neben dem ungarischen umfasste die Sammlung auch Material der rumänischen, slowakischen, südslawischen, ruthenischen, deutschen, der moldauischen Tschango-Bevölkerung und – im Fall von Béla Bartók – auch der türkisch-anatolischen und algerisch-arabischen Bevölkerung sowie von Völkern des Wolga-Beckens, die mit den Ungarn verwandt sind.
1700 Walzen dieser Sammlung verdankt das Museum für Völkerkunde der Sammeltätigkeit von Bartók. Die meisten Aufnahmen wurden zwischen 1906 und 1918 gemacht.
Der Phonograph wurde bis in die 1950er Jahre für die Sammlung von Volksliedern verwendet. Sein Material, das äußerst empfindliche Wachs, zerbricht schon bei einer kleinen Erschütterung.
Die Experten des Museums haben versucht, die Phonographenwalzen zu kopieren, aber ohne Erfolg. Später erleichterte die Tonbandaufzeichnung des Tonmaterials die Arbeit. Mit der Entwicklung der Digitaltechnik wurde es möglich, die Bänder zu digitalisieren, so dass fast alle Aufnahmen auf der Website des Museums angehört werden können.
Da die Bänder ihrerseits zerbrechlich sind und der Digitalisierungsprozess nicht nur das Rauschen der Walze, sondern auch die Probleme des Bandes zum Vorschein brachte, kaufte das Museum das hochmoderne Archeophone, das von Henri Chamoux entwickelt wurde, um die Phonographenwalzen verfügbar zu machen, die noch nicht übertragen wurden. Dies ermöglicht eine direkte Digitalisierung ohne Zwischentonträger. Mit Hilfe dieses im letzten Jahr angeschafften Geräts haben die Mitarbeiter des Museums bereits mehr als 1000 Walzen digitalisiert.
Am 1. April werden die Digitalisierungsarbeiten im Rahmen eines Thementages für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Neben den Aufnahmen auf den Originalwalzen werden auch andere Tonträger, die Besonderheiten der Sammlung und Geheimnisse hinter den Kulissen sowie das Archeophon zu sehen sein. Am Thementag am Samstag können die Besucher mit Hilfe von Lehrern und Studenten der Musikakademie an Vorführungen teilnehmen und entdecken, was man heute von den Phonographensammlungen der Vergangenheit lernen kann. Der Tag endet mit einer methodischen Vorführung und einem Konzert, das von Béla Bartóks Sammlungen inspiriert ist.
Der Preis wird seit 1984 jedes Jahr an ungarische Künstler verliehen, die sich um die Entwicklung der ungarischen Musik und die Bewahrung des Bartókschen Erbes verdient gemacht haben.Weiterlesen
Via MTI Beitragsbild: Szárnya Fejvadász Facebook