Tivadar Kosztka Csontváry, einer der originellsten Künstler in der Geschichte der ungarischen Malerei, wird mit Ausstellungen in Budapest und Pécs gewürdigtWeiterlesen
Im Janus-Pannonius-Museum in Fünfkirchen (Pécs) wurde eine Sonderausstellung mit etwa hundert Lithografien von Henri de Toulouse-Lautrec (1864-1901) eröffnet.
Eine Auswahl der Sammlung des Museums der Schönen Künste wird bis zum 30. Juli im Csontváry-Museum des Janus-Pannonius-Museums (JPM) zu sehen sein. Der französische Künstler, der aus einer wohlhabenden Familie stammte, habe seine körperliche Behinderung mit einer besonderen Ironie und die Figuren in seinen zeitlosen Werken, die große Aufmerksamkeit verdienten, mit größtem Respekt und Zärtlichkeit behandelt.
Henri de Toulouse-Lautrec-Monfa wurde 1864 in Albi in Südfrankreich als Sohn einer der angesehensten und ältesten französischen Adelsfamilien geboren. Das zeichnerische Talent des Künstlers wurde schon früh deutlich, und er setzte seine Studien im Pariser Atelier von Fernand Cormonn, einem renommierten Maler jener Zeit, fort, wo er zusammen mit Émile Bernard, Loius Anquetin und Vincent van Gogh lernt. Im Jahr 1884 zog er nach Montmartre, dessen pulsierende Welt sowohl sein Zuhause als auch die Hauptinspiration für sein Werk werden sollte. Er hatte kein Verlangen nach Preisen und Auszeichnungen, aber er wollte dass sein Werk so viele Menschen wie möglich erreicht, und so begrüßte er die Veröffentlichung seiner Arbeiten in Zeitungen und widmete sich mit Begeisterung dem aufkommenden Genre der Straßenplakate.
Sein erstes Plakat, das er 1891 für den Nachtclub Moulin Rouge entwarf, verschaffte ihm echte Anerkennung. Von da an schuf er leidenschaftlich Lithografien oder Steindrucke, etwa 360 Stück, davon dreißig Plakate. Obwohl die Technik der Lithografie auch vorher nicht unbekannt war, erlebte sie in den 1890er Jahren eine Blütezeit. Für Lautrec waren Malerei und Lithografie gleich wichtig.
Die Grafische Sammlung des Museums der Schönen Künste umfasst mehr als 100.000 Werke, darunter fast das gesamte grafische Werk vieler Künstler, darunter auch Lautrec. Etwa zwei Drittel der Werke des französischen Künstlers wurden durch Ankäufe und Schenkungen innerhalb eines außergewöhnlich kurzen Zeitraums, kurz nach seinem Tod in der ersten Hälfte der 1910er Jahre, erworben.
Die Budapester Institution verfügt über fast 240 Werke von Lautrec, eine Sammlung, die nur von der Pariser Nationalbibliothek und einigen wenigen Sammlungen in Deutschland übertroffen wird.
Die Sammlung des Museums der Schönen Künste bietet einen umfassenden Überblick über das grafische Werk von Toulouse-Lautrec, sowohl in Bezug auf die Funktion (Plakate, Buch- und Zeitschriftenillustrationen, Umschlagentwürfe, Theaterprogramme und -Rollenbesetzungen, Musiknotenumschläge) als auch auf das Thema.
Die Werke sind nach Themen gruppiert. Zunächst die typischen Figuren der Pariser Nächte und ihre „Stars“. Gezeigt werden die wichtigsten Vergnügungsstätten des späten 19. Jahrhunderts, darunter Musikcafés, Tanzsäle, Kabaretts und die populärsten Prominenten der damaligen Zeit.
Ein besonderer Teil der Ausstellung ist dem Theater gewidmet: Plakate und Rollenbesetzungen sowie Bühnen- und Zuschauerszenen.
Die Werke über die Bordelle bilden ebenfalls eine eigenständige Einheit, wobei die 1896 entstandene Lithographieserie Elles (Sie), die mit ungewöhnlicher Anteilnahme intime Momente aus der Welt der Bordelle darstellt, zu den bedeutendsten Werken des Künstlers zählt. Eine andere Gruppe bilden die Werke, die die Vergnügungen tagsüber darstellen: Freunde, Ausflüge, gemeinsame Abendessen und Blätter zum Thema Pferderennen.
Via Kultúra Beitragsbild: Jannus Pannonius Múzeum Facebook