Lokalpolitiker aus Munkatsch veranlassen die Entfernung ungarischer Flaggen und die Entlassung eines ungarischen SchulleitersWeiterlesen
Schulleiter István Schink (Bildmitte)
Am Montag, den 8. Mai, hat der Stadtrat von Munkatsch (Mukatschewo) István Schink, den Direktor des Franz II. Rákóczi Gymnasiums in der transkarpatischen Stadt, mit sofortiger Wirkung wieder entlassen. Die Entscheidung wurde auf der offiziellen Facebook-Seite der Schule veröffentlicht, schreibt das Nachrichtenportal Kárpáti Igaz Szó.
Der Mitteilung zufolge wurde der Direktor entlassen, obwohl ein Gericht entschieden hatte, dass seine Entlassung im Januar rechtswidrig war. Vor drei Wochen habe das Bezirksgericht der Stadt Munkatsch István Schink mit sofortiger Wirkung wieder in sein Amt eingesetzt, doch heute, am 8. Mai, sei der Schulleiter ohne Angabe von Gründen erneut entlassen worden.
„Der einzige Unterschied besteht darin, dass anstelle von Katalin Angyalossy nun der Schulinspektor Mihajlo Labosch die Verantwortung trägt“ heißt es in der Mitteilung.
Im Januar dieses Jahres übten Viktor Baloga und seine Anhänger enormen Druck auf die ungarische Gemeinschaft in Transkarpatien, einschließlich Munkatsch, aus.
Nach der Stimmungsmache gegen das (ungarische) Wahrzeichen der Stadt und der rücksichtslosen Entfernung der Turul-Statue aus der Munkatscher Burg war die Entlassung von István Schink, dem Direktor des Franz II. Rákóczi Gymnasiums der nächste Schritt, der die Öffentlichkeit empörte. Die Amtsenthebung wurde von den meisten als Rachefeldzug des ungarnfeindlichen Baloga-Clans angesehen, da Schink die Schule 17 Jahre lang hervorragend geleitet hatte und bei seinen Kollegen und in der Gemeinschaft großes Ansehen genießt.
Später gab das Lehrerkollegium der Schule eine Erklärung ab, in der es gegen die unbegründete Entscheidung protestierte, die eine Beleidigung für die Gemeinschaft darstelle. Die empörten Lehrer wandten sich an den Bürgermeister von Munkatsch, Andrii Baloga, und forderten, dass Istvan Schink wieder in seine frühere Position eingesetzt wird.
Die wiederholte Amtsenthebung lässt weitere Zweifel an der Rechtsstaatlichkeit in der Ukraine und am Engagement ihrer Regierung für den Schutz nationaler Minderheiten aufkommen, beide Voraussetzungen für eine mögliche Mitgliedschaft der Ukraine in der EU oder der NATO. Ungarische Regierungsvertreter haben bereits ihre Entschlossenheit signalisiert, die euro-atlantische Integration der Ukraine zu blockieren, solange die Rechte der Ungarn im Land nicht wiederhergestellt und garantiert sind.
Via Kárpáti Igaz Szó Beitragsbild: Munkácsi II. Rákóczi Ferenc Középiskola Facebook