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Eisenburg (Torockó) mit dem Szeklerstein-Berg (Székelykő)
Hungarika sind Mittel zur Bewahrung der ungarischen Identität und der friedlichen grenzüberschreitenden nationalen Integration; der beste Weg sie zu bewahren, ist, sie zu einem Teil unserer Lebensweise zu machen, sagte Staatssekretär Zsolt V. Németh, der Beauftragte des Ministerpräsidenten für den Schutz der ungarischen Lebensweise und der nationalen Werte, am Mittwoch auf dem Hungarikum-Fest in Eisenburg (Torockó, Rimetea), Siebenbürgen.
Bei der Veranstaltung in dem Dorf im Landkreis Weißenburg (Südsiebenbürgen, Rumänien), das als Hungarikum gelistet ist, wies der Politiker darauf hin, dass es vergeblich ist, unseren Werten Auszeichnungen und Titel zu verleihen und sie in der EU schützen zu lassen. Wenn sie nicht Teil unserer modernen Lebensweise werden, können sie nicht überleben. Es ist wichtig, dass das, was wir wertschätzen, auf Dauer Bestand hat, sagte er.
In seiner Rede erinnerte der Beauftragte daran, dass die Europäische Union seit 2009 einen Kommissar hat, der für die Förderung der europäischen Lebensweise zuständig ist. „Wenn es eine europäische Lebensweise gibt, warum kann es dann nicht auch eine ungarische Lebensweise geben?“, fragte er.
„Wir wollen das beste Gesicht des Ungarntums zeigen“, sagte Zsolt V. Németh. Die sozialen Ressourcen dafür sind die Traditionen: Der Lebensrhythmus wird durch das Erleben dieser Traditionen und die in ihnen enthaltene Ordnung, den christlichen Feiertagszyklus, bestimmt. Wenn diese aus unserem Leben verschwinden, wird sich unsere Lebensweise verändern“, betonte er.
„Die Wurst aus Tschabe (Békéscsaba) wird nicht durch den Schutz der EU bewahrt, sondern durch die fünfhundert Metzger-Teams, die zum Wurstfest kommen“, erklärte Zsolt V. Németh, der darauf hinwies, dass der Zusammenhalt der Gemeinschaft zeige, dass dieses ungarische Produkt (Hungarikum) zur Lebensweise der Einheimischen gehöre. Am Beispiel Siebenbürgens sagte er, dass nicht der Tag der Schomlenberger Wallfahrt (Csíksomló, Șumuleu) an sich das Wichtigste sei, sondern dass viele Menschen Jahr für Jahr auf den Bergsattel im Szeklerland pilgern.
Er fügte hinzu, dass eine Tradition, die sich nicht verändern darf, nicht überleben wird. Als Gegenbeispiel nannte er die Zither, die, weil viele Leute an der Musikakademie sie als Zweitinstrument wählten, in andere Musikstile, einschließlich Jazz, integriert wurde. Die Trachtenkultur wird überleben, wenn sie in die moderne Kleidung integriert wird, sonst werden die Leute keine Hallascher Spitzen (Kiskúnhalas) und Matyó-Stickereien kaufen“, sagte der Politiker.
József Zsigmond, Direktor des Instituts für Öffentliche Politik des Szeklerlandes, wies darauf hin, dass in Siebenbürgen der symbolische Raum wichtig sei: Die Statue des Dichters Endre Ady in Zillenmarkt (Zilah, Zalău) und die Statue der Literaten der Zeitschrift „Holnap“ in Großwardein (Nagyvárad, Oradea) hätten die ungarische Identität der Menschen vor Ort gestärkt.
Szilárd Deák Székely, Bürgermeister von Eisenburg, sagte, dass das Dorf, das für sein bauliches Erbe mit dem Europa-Nostra-Preis ausgezeichnet wurde, 2017 zum Hungarikum ernannt wurde; das nächste Ziel ist die Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes.
Levente Tulit, der Vorsitzende des Bogenschützenvereins von Eisenburg, stellte die Aktivitäten des Vereins vor und erzählte von der Herstellung des Eisenburger Abendmahlbrotes, das auf ein Rezept aus dem 19. Jahrhundert zurückgeht.
Im Rahmen der Veranstaltung hielt der Luppeneisen-Schmied Ádám Thiele einen Vortrag über alte Metallurgie und Eisenherstellung. Außerdem gab es eine Verkostung von Hungarika und einen Besuch in der unitarischen Kirche. Am Donnerstag wird das Programm mit einem Besuch des Museums für Eisenverarbeitung und Volkskunst in Eisenburg abgeschlossen.
Via MTI Beitragsbild: Doru Groza, Sabine Reither Facebook