Kiew hat Ungarn wegen seines Importverbots für landwirtschaftliche Erzeugnisse kritisiert.Weiterlesen
Die Regierung kontrolliere nicht nur das ukrainische Getreide, das das Land passiere, und dessen Transportweg, sondern auch die Qualität der früher eingetroffenen Ernten, sagte Regierungssprecherin Alexandra Szentkirályi. Sie fügte hinzu, dass die Experten der Labors, die das Getreide untersuchen, etwa 700 inländische Getreidelagerhäuser besuchen, um Proben zu nehmen.
„Wir werden keine Kompromisse eingehen, um sicherzustellen, dass nur qualitativ hochwertige und sichere Lebensmittel die ungarische Bevölkerung erreichen“, sagte die Regierungssprecherin in einem Video, das sie nach dem Besuch des Labors des Nationalen Amtes für die Sicherheit der Lebensmittelkette in den sozialen Medien veröffentlichte. Alexandra Szentkirályi hat sich angeschaut, wie die Getreideuntersuchungen in Ungarn durchgeführt werden.
Die Regierungssprecherin besuchte kürzlich auch Záhony, eine Stadt nahe der ukrainischen Grenze. Dort inspizierte sie zusammen mit Mitarbeitern der nationalen Steuer- und Zollverwaltung Getreidelieferungen aus der Ukraine. Sie betonte, dass der Transit von ukrainischem Getreide durch Ungarn strengen Kontrollen unterliegt.
Früher gelangten große Mengen ukrainischen Getreides nach Ungarn und bereiteten den ungarischen Landwirten große Probleme.
Ursprünglich sollte die ukrainische Ernte aus dem vom Krieg zerrütteten Land gebracht werden, um sie in die von der Hungersnot betroffenen Länder wie Afrika und den Nahen Osten zu bringen. Doch das Getreide blieb in Ungarn und den umliegenden mitteleuropäischen Ländern hängen, wodurch die Preise für Getreide und Mais drastisch sanken.
Infolge der Getreidekrise haben Ungarn, Polen, Bulgarien und die Slowakei kürzlich ein Einfuhrverbot für landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Ukraine verhängt. Dieses Einfuhrverbot ist derzeit von der Europäischen Kommission bis zum 5. Juni genehmigt. Im Rahmen dieser Maßnahme können die Produkte nur als Transitsendungen in die betroffenen Länder eingeführt werden und müssen die Grenze über ausgewiesene humanitäre Korridore verlassen.
Titelbild: Facebook/Péter Szijjártó