Der ungarische Ministrepräsident und seine Delegation erörterten in Doha die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Ungarn und Katar.Weiterlesen
Ungarn befinde sich in Bezug auf den Krieg in der Ukraine in einer besonderen Lage, da auch ukrainische Staatsbürger mit ungarischer Staatsangehörigkeit rekrutiert würden und ihr Leben in den Kämpfen geopfert haben, erklärte der ungarische Ministerpräsident, Viktor Orbán, in Katar.
In einem Interview mit Bloomberg sagte der Premierminister, dass der Krieg niemals hätte ausbrechen dürfen und dass sein Ausbruch ein Versagen der Diplomatie sei. Er betonte auch, dass es auf dem Schlachtfeld keine Lösung für das Problem gebe und dass das Ziel darin bestehe, Leben zu retten, weshalb er für einen möglichst baldigen Waffenstillstand eintrete.
Wenn man sich die Zahlen ansieht, wenn man sich das Terrain ansieht, wenn man sich die Weigerung der NATO ansieht, Truppen zu entsenden, ist es klar, dass es auf dem Schlachtfeld keinen Sieg für die Ukrainer gibt,
so der Regierungschef gegenüber Bloomberg.
„Aus emotionaler Sicht ist dieser Krieg eine Tragödie, deshalb unterstützen wir die Ukrainer von ganzem Herzen, wir verstehen, wie sehr sie leiden“, betonte Viktor Orbán. „Aber als Politiker muss ich daran denken, Leben zu retten, das ist das Wichtigste für die internationale Gemeinschaft.“, fügte er hinzu.
„Das gilt vor allem dann, wenn man wie ich der Meinung ist, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen ist. Deshalb sollten mehr Anstrengungen unternommen werden, um alle von der Bedeutung eines Waffenstillstands zu überzeugen, auf den Friedensverhandlungen folgen könnten“, erläuterte der Ministerpräsident.
„Mit Blick auf die Front ist uns klar geworden, dass auf dem Schlachtfeld keine Entscheidung getroffen werden kann. Die Frage ist nicht, ob Russland die Ukraine angegriffen hat, denn es gibt keinen Zweifel daran, sondern was morgen früh passieren wird. Und die Antwort ist, dass immer mehr Menschen sterben und es auf beiden Seiten keine Chance auf einen Sieg gibt“, betonte der Premierminister.
Der Krieg kann nur gestoppt werden, wenn Russland eine Vereinbarung mit den Vereinigten Staaten trifft,
zitierte Bloomberg Viktor Orbán. Der Politiker fügte hinzu, er hoffe, dass Donald Trump die US-Präsidentschaftswahlen im nächsten Jahr gewinnen werde.
Auf eine Frage hin erklärte der ungarische Ministerpräsident, dass die Demokraten in den USA ideologisch geprägter seien als die Republikaner: die Demokraten versuchten regelmäßig, die Menschen von ihren Prinzipien zu überzeugen und manchmal sogar anderen ihren Willen aufzuzwingen.
Das gefällt mir nicht, wir haben unsere eigene Kultur, unsere eigene Lebensweise, mischen Sie sich nicht ein, bitte!,
so Viktor Orbán. Er fügte hinzu, man solle uns nicht erziehen, man solle uns nicht sagen, was richtig und was falsch ist, es sei nicht die Aufgabe der Amerikaner oder anderer Nationen, den Ungarn zu sagen, wie sie leben sollen.
via magyarnemzet.hu, Beitragsbild: Benko Vivien Cher/Pressebüro des Ministerpräsidenten/MTI