„Wie auch immer der Winter in Ungarn aussehen wird, wir werden keine Einschränkungen bei der Nutzung von Erdgas in Betracht ziehen müssen“, so Außenminister Szijjártó.Weiterlesen
Nach Ansicht des Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck wird Deutschland gezwungen sein, seine Industriekapazitäten abzubauen oder sogar abzuschalten, wenn die Ukraine und Russland das Ende nächsten Jahres auslaufende Gastransitabkommen nicht verlängern, berichtet Die Welt.
Der Grünen-Politiker, der auch Vizekanzler ist, warnte am Montag auf einer Wirtschaftskonferenz in Ostdeutschland, dass das Risiko einer Energiekrise im nächsten Winter weiter bestehe und die Regierung alles tun müsse, um die Versorgung des Landes zu sichern, was zusätzliche Vorsichtsmaßnahmen erfordern würde.
Trotz der russischen Invasion im Februar verdient die Ukraine immer noch an den Transitgebühren, erinnert das Portal.
Wenn es in Osteuropa zu einer Verknappung kommt, sollten die Regeln der Lastenteilung eingehalten werden und Deutschland sollte Gas exportieren, um das Defizit auszugleichen.
Würde das russische Gas nicht in dem Maße, wie es noch immer durch die Ukraine fließt, nach Osteuropa kommen, gilt, was europäisch verabredet wurde: Bevor die Leute dort frieren, müssten wir unsere Industrie drosseln oder gar abschalten,
so Habeck. Trotzdem hat die deutsche Regierung die ungarische Position nicht unterstützt, als sie die Sanktionen gegen russische Energieimporte kritisierte.
Obwohl der ungarische Außenminister, Péter Szijjártó, regelmäßig betont, dass die Energieversorgung keine ideologische oder politische, sondern eine rein physische Frage sei, ist die deutsche Regierung anderer Meinung. Während der Bundeswirtschaftsminister Einschränkungen für die Industrie und eine Verlangsamung der Wirtschaft im kommenden Winter vorhersagt, sagt der ungarische Außenminister, dass „es nach wie vor in unserem Interesse ist, eine vernünftige Energiekooperation mit Russland aufrechtzuerhalten“.
via welt.de, Beitragsbild: Pexels