Árpád Antal, Bürgermeister von Sankt Georgen (Sepsiszentgyörgy, Sfântu Gheorghe), ruft angesichts der neuen rumänischen Kreuze auf dem Soldatenfriedhof im Uz-Tal zur Ruhe auf und betont, wie wichtig es ist, den Frieden zwischen den ethnischen Gemeinschaften zu wahren.
„Die Ungarn Siebenbürgens sind die Adressaten dieses beleidigenden Aktes, lassen wir nicht zu, dass die Berufsprovokateure ihr Ziel erreichen“, schrieb der Politiker der Ungarischen Demokratischen Allianz Rumäniens (RMDSZ) auf seiner Social Media-Seite. Er betonte, dass er mit seinem Posting zur Ruhe aufrufen wolle.
Árpád Antal betonte, dass es wichtig sei, dass die Spannungen, die durch die neue rumänische Aufstellung von Kreuzen ausgelöst werden, nicht in den Alltag überschwappen. „Lassen wir diese Vorgänge im rechtlichen und politischen Raum ablaufen, denn die Wahrung des Friedens zwischen den Gemeinschaften ist in diesem Moment wichtiger als alles andere“, schrieb er.
Er fügte hinzu, dass die betroffenen Parteien die notwendigen Schritte unternehmen werden, indem sie das Gesetz und die Rechtsstaatlichkeit nutzen, „selbst wenn extremistische Organisationen die Angelegenheit auf die Ebene der Gewalt und des ethnischen Konflikts bringen würden“.
Árpád Antal erklärte, dass internationale Organisationen über die Ereignisse im Uz-Tal informiert worden seien und dass die politischen und juristischen Vertreter der ungarischen Gemeinschaft in Siebenbürgen weiterhin nach Antworten auf das Problem mittels „Recht und Gesetz“ suchen würden.
Wir haben diese pietätlosen Kreuze schon einmal entfernt, wir werden es wieder tun. Geduld und Beharrlichkeit!“,
schloss der Politiker aus dem Szeklerland seinen Beitrag.
Der Landkreisrat von Hargitta kündigte am Dienstagabend in einer Pressemitteilung an, dass er eine Online- und Telefonumfrage unter den Einwohnern des Landkreises zu den jüngsten Ereignissen im Uz-Tal durchführen wird. Der Landkreisratsvorsitzende Csaba Borboly begründete die Umfrage auf seiner Social-Media-Seite damit, dass die Beamten des Landkreises und der betroffenen Gemeinde „glaubwürdig“ nur dann die Sache vertreten und eine Lösung für die Situation im Uz-Tal finden können, wenn sie die Meinung der Bevölkerung kennen.
Die Fragen des Online-Fragebogens beziehen sich vor allem auf die Wahrnehmung der Bevölkerung in Bezug auf die Haltung der Ordnungshüter während des Vorfalls am Samstag und ihre Zufriedenheit mit den bisherigen Maßnahmen des Landkreises und der Gemeinde. Die Verfasser des Fragebogens wollten auch wissen, ob die Bevölkerung es für gerechtfertigt hält, im Uz-Tal ein Denkmal für die Gefallenen anderer Nationen zu errichten.
Am Samstag, den 8. Juli, errichteten Anhänger der rumänischen Organisation Calea Neamului (Weg der Nation) 150 Holzkreuze auf dem Internationalen Soldatenfriedhof, um die am 29. Juni entfernten Betonkreuze zu ersetzen. Zu den kleineren Kreuzen, die mit rumänischen Nationalbändern versehen waren, gesellten sich ein größeres Kreuz und ein Fahnenmast mit der rumänischen Flagge darauf. Ihr Anführer, Mihai Tîrnoveanu, kündigte an, dass er in dieser Woche Gespräche mit dem rumänischen Verteidigungsministerium führen werde, um die „rumänische Parzelle“ offiziell zu machen.
Auf dem Gottesacker ruhen nach Angaben der rumänischen Behörde für Kriegsgräberfürsorge die sterblichen Überreste von 444 ungarischen, 121 deutschen und 11 rumänischen Soldaten.
Die von rumänischen Nationalisten beanspruchten 150 Heldengräber befinden sich bis auf ganz wenige Ausnahmen gar nicht auf dem annektierten Friedhof, sondern – nach einer Umbettung, die in der Zwischenkriegszeit stattgefunden hat – in einer Kleinstadt auf der moldauischen Seite der Karpaten bzw. unter einem Stausee. Diese sterblichen Überreste stammten aber aus dem Heldenfriedhof einer anderen Ortschaft des Tals.
Via MTI Beitragsbild: MTI/Veres Nándor