Die Gründung des christlichen ungarischen Staates ist aufs Engste mit Székesfehérvár verbunden.Weiterlesen
„In der Gegend von Dörgicse (Plattensee-Oberland) gab es einst mehrere mittelalterliche Siedlungen und nur wenige Dörfer können von sich behaupten, drei mittelalterliche Kirchenruinen zu besitzen, die bis heute erhalten geblieben sind. Das ist nicht alltäglich und vielleicht der Grund, warum man den Mut hatte, eine davon auf diese Weise zu retten, inmitten der stürmischen Debatte über den Denkmalschutz“, schreibt Építészfórum.
Wo die Kirchen in die Knie gehen, geht das Volk selbst in die Knie. Es schrumpft und schwindet.“
Mit diesem Zitat von Sándor Csoóri beginnt das Schaubild, das das Wiederaufbaukonzept vorstellt. In der Gegend gab es einst drei Siedlungen mit drei mittelalterlichen Kirchen, deren Ruinen bis heute erhalten geblieben sind.
Die Ruine von Kisdörgicse ist ein kleines, einschiffiges Denkmal mit einigen Schlitzfenstern, von dem nur die Südseite relativ hoch war, der Rest war eine kniehohe Ruine. Das Dorf war einst im Besitz der Bogat-Radványi-Sippe; im 12. und 13. Jahrhundert wurde die dem Heiligen Georg geweihte Pfarrkirche errichtet. In der Türkenzeit verödete das Dorf und in der Neuzeit wurde auch die Kirche aufgegeben.
Nach den Plänen von Kinga Garaguly wurden jedoch die ehemalige Gestalt und die Seele dieser kleinen Kirche vollständig wiederhergestellt, und zwar so, dass nur das, was sicher bekannt war und als authentisch angesehen werden konnte, wiederaufgebaut wurde, so dass keine hypothetischen Schritte unternommen wurden.
Die Ruine wurde in den 1960er gesichert. Diese Konservierung basierte noch auf dem Prinzip des Denkmals, das den Torso als architektonisches Artefakt bewahrte. Im Garagulys Projekt zeichnet sich eine neue Philosophie ab: Das Ziel war einerseits, die Ruinenkirche vor dem Verfall zu retten, andererseits ein sakrales Gebäude wiederaufzubauen, das an das mittelalterliche Erbe erinnert.
Die Architektin wies darauf hin, dass sich das Gebäude zwar nicht in die Liste der herausragenden Kirchen dieser Zeit einreiht, dass es aber ein Beispiel für die frühesten Kirchen ist, die zerstört oder umgebaut wurden, so dass wir kaum ein Bild von ihnen haben, obwohl sie die prägendsten Gebäude dieser Zeit waren. Als „Mörtel zwischen den baugeschichtlichen Juwelen“ soll das Projekt in Kisdörgice den Betrachter an dieses architektonische und sakrale Milieu erinnern und das Mittelalter auf erlebnisreiche Weise veranschaulichen.
Beitragsbild: Szöllőssi Gábor Facebook