Immer mehr Orte stehen unter Hochwasseralarm

Aufgrund der starken Regenfälle der letzten Tage steigen die Pegel mehrerer Flüsse, und an immer mehr Orten wurde der Hochwasserschutzalarm ausgerufen. Mehrere Gemeinden haben die Generaldirektion Wasser um Unterstützung gebeten, und die Wasserbehörden sind rund um die Uhr an den Flüssen Mur (Mura) und Raab (Rába) im Einsatz.

Obwohl in Csákánydoroszló ein gesamtes Haus von Sandsäcken umgeben war, überschwemmte das Hochwasser der Raab das Grundstück. An sieben Orten in der Siedlung richtete das Hochwasser so große Schäden an, dass die Menschen ihre Häuser verlassen mussten, berichtet hirado.hu. Am schlimmsten war die Situation in Dózsaliget, wo die Menschen mit Booten gerettet werden mussten. Nach Angaben des Katastrophenschutzes mussten die Bewohner ihre Häuser vorübergehend verlassen, und mehrere Zufahrtsstraßen in der Region mussten wegen des Hochwassers der Raab gesperrt werden.

Die Raab verursacht nicht nur in Csákánydoroszló ernsthafte Probleme, berichtet das Portal. In Gasztony waren am Samstag Hunderte von Häusern ohne Strom, weil mehrere Strommasten überflutet worden waren. Die Stromversorgungsprobleme in dem Dorf mit mehr als 400 Einwohnern werden mit Hilfe von Aggregaten und Transformatoren gelöst. Auch Sandsäcke wurden zum Schutz der Häuser eingesetzt. In dem Dorf ist noch ein Straßenabschnitt blockiert, auf dem die dort lebenden drei Familien mit Booten versorgt werden müssen.

Laut dem Portal erreichte die Raab in Körmend am Sonntagmorgen eine Höhe von mehr als 500 Zentimetern.

Obwohl die Raab den Berichten zufolge bereits zurückgegangen ist, warten mehrere Flüsse noch immer auf ihren Anstieg.

Auch die Mur steigt auf der ungarisch-kroatischen Strecke rasch an. Vier Ortschaften im Komitat Zala – Muraszemenye, Molnári, Murarátka und Tótszerdahely – stehen wegen des Hochwassers, das in der Nacht zum Montag seinen Höhepunkt erreichen soll, unter Schutz, teilte die Direktion für Notfallmanagement des Komitats Zala auf ihrer Website mit.

Der Wasserstand der Mur lag am frühen Montagnachmittag in Letenye bei 548 Zentimetern.

Experten gehen davon aus, dass der Fluss bis Montag Mitternacht seinen Höchststand erreichen wird, aber die Prognosen sagen für Dienstag einen günstigeren Wetterumschwung voraus, so dass der Fluss zu sinken beginnen wird, heißt es in der Erklärung.

Der Scheitelpunkt der Drau (Dráva) wird für Mittwoch erwartet. Die Pegelstände könnten hier mit bis zu 600 Zentimetern ihren bisher höchsten Stand erreichen.

„Wir werden nun voraussichtlich den höchsten Wasserstand aller Zeiten um 23 Zentimeter überschreiten. Das bedeutet, dass wir voraussichtlich 1.100 Kubikmeter Sand und 45.000 Sandsäcke auf unseren gut ausgebauten Dämmen installieren müssen, um die Dämme zu erhöhen, damit wir diesen höchsten Wasserstand gemäß den Prognosen sicher abführen können“, sagte Nándor Pehr, Abteilungsingenieur der Südtransdanubischen Wasserwirtschaftsdirektion.

Es wird erwartet, dass die Flüsse plötzlich und mit hoher Geschwindigkeit über die Ufer treten werden, so dass die Behörden jeden auffordern, in der Nähe der Flüsse vorsichtig zu sein.

Am Montag erörterte Ministerpräsident Viktor Orbán die durch die starken Regenfälle der letzten Tage verursachten Überschwemmungen im Nationalen Technischen Managementstamm (OMIT), wo er und die Leiter der Organisation die Lage besprachen. Der Premierminister hörte sich einen Bericht der Nationalen Wasserdirektion (OVF) über die bisher geleistete Arbeit und die anstehenden Aufgaben an.

„Die Situation ist schwierig, aber wir haben sie unter Kontrolle“, sagte der Regierungschef in dem Video, das er auf seiner Social-Media-Seite veröffentlichte.

Es wurde festgestellt, dass sich die in den letzten Jahren durchgeführten Verbesserungen des Hochwasserschutzes und die neuen Anlagen bewährt haben, dass die Fachleute vor Ort sind und die Sicherheit der Menschen und ihr Eigentum vor Überschwemmungen schützen können. Viktor Orbán dankte der Organisation für ihre Arbeit.

via mti.hu, Beitragbild: Facebook/Szilárd Farkas