Die 30-jährige Fatima Korok verbrachte bei ihrem Weltrekord von 102 Metern 3:47 Minuten mit einem einzigen Atemzug im Wasser.Weiterlesen
Nachdem Fatima Korok auf den Bahamas mit 102 Metern den Weltrekord im Apnoe-Tauchen aufgestellt hat, wird sie nun die Weltmeisterschaft in Honduras in Angriff nehmen, erzählt sie in einem Interview mit Index.
Fatima Korok berichtet, dass sie sich nach dem Weltrekord einen Tag in Miami ausgeruht hat, danach aber gleich zum Austragungsort der Weltmeisterschaften in Honduras reiste. Sie erklärt, dass dies besonders wichtig ist, da sie dort Ungarn repräsentierten möchte, vor allem, weil dieser Wettbewerb auch offiziell von Ungarn anerkannt wird.
Auf die Frage wie sehr sich ihre Familie um sie sorgt sagt die Taucherin, dass alle Eltern sich um ihre Kinder sorgen, ihre sie jedoch schon von Anfang an bei ihren Bestrebungen unterstützt haben und sich mit der Zeit und je mehr sie über die strengen Sicherheitsvorschriften lernten jedoch beruhigten.
Den Weltrekord stellte sie beim vierten Anlauf auf. Hierzu erklärt sie, dass sie die drei vorherigen Versuche nicht als Misserfolge wertet, sondern als Lektionen und Stationen. Sich aber eine solche Einstellung anzueignen ist mental ein langer Weg, den ihr der Sport beigebracht hat, meint sie.
Auf die Frage wie viel Planung und Improvisation in jedem Meter des Tauchens steckt, antwortet Fatima Korok, dass man sich auch an Land keiner Sache sicher sein kann, wenn man nicht jeden Schritt plant – und das gilt erst recht unter Wasser. Es sei entscheidend, unter zunehmendem Druck gute Entscheidungen zu treffen, sowohl im wörtlichen als auch im übertragenen Sinne.
Man darf nicht seinem eigenen Ego auf Kosten seiner Gesundheit und Sicherheit folgen.
Leider habe sie diesen Fehler in der Vergangenheit gemacht, habe aber daraus gelernt. „Ich bin mir bewusst, dass ich Extremsport betreibe, ich nehme es nicht auf die leichte Schulter, ich muss die Wassertiefe respektieren, egal ob es sich um 20, 60 oder 100 Meter handelt,“ erklärt sie.
Natürlich gibt es eine Trainingsroutine und einen Wettkampfplan, die meisten Tauchgänge laufen automatisch ab, aber wenn beim Tauchgang etwas nicht nach Plan läuft, muss man in Sekundenbruchteilen eine Entscheidung treffen und dabei einen entspannten Zustand bewahren, sagt die Weltrekordhalterin.
Ihr zufolge sind die ersten 25-30 Meter die kritischsten und entscheiden die Stimmung des gesamten Tauchgangs. Fühle man sich dort nicht perfekt, ist ein Wiedererlangen des Selbstbewusstseins sehr unwahrscheinlich.
Ich versuche, jede Sekunde präsent zu sein und jeden Moment, jeden Meter zu leben, und auf dem Weg nach oben muss ich einfach zuversichtlich vorwärts gehen und mich bei jedem Zug daran erinnern, dass ich dafür trainiert habe, dass ich es liebe und dass ich stark genug bin,“
fügt sie hinzu.
Danach gefragt, wie man zur Apnoe-Taucherin wird, erklärt sie, dass der Sport im Gegensatz zu Ungarn in Küstenländern seit Jahrzehnten ein bekannter und anerkannter Sport ist.
Schon als Kind liebte ich das Wasser und konnte praktisch schwimmen, bevor ich laufen oder sprechen konnte.“
Sie fing mit Synchronschwimmen an, nahm an Wettkämpfen teil, entschied ich später aber für ein Studium, landete dann im Tourismus und entfernte sich vom Schwimmbad. Nach einem Knöchelbruch im Alter von 24 Jahren, und obwohl sie ihren Beruf liebte und sich für eine intelligente Frau hält, wollte sie sich selbst finden. Sie reiste viel, lernte das Tauchen mit Flaschen kennen, und von da war es nur noch ein Schritt zum Apnoe-Tauchen.
Fatima Korok erklärt, dass die Anerkennungen nicht der Grund sind, warum sie es mache.
Wichtiger ist es, möglichst vielen Menschen die Botschaft zu vermitteln, dass es sich lohnt, die Ziele und Träume, für die ich stehe, zu verfolgen und dafür zu kämpfen.
Ich habe mich in fünf Jahren von fast Null zu dem entwickelt, was ich jetzt bin, nichts ist unmöglich.“
Wenn sie mit ihren Erfolgen anderen die Motivation geben kann, eine Veränderung zu wagen, dann ist das mehr wert als ein Weltmeistertitel. Diesen wolle sie aber trotzdem wieder gewinnen.
Via: Index ; Titelbild: Facebook/Fatima Korok Freediver