Eine derart vollständige medizinische Ausrüstung wie die von Jászberény sucht sowohl innerhalb als auch außerhalb des Römischen Reiches ihresgleichenWeiterlesen
Im Juni 2023 erschien im Katalog eines Brügger Auktionshauses ein Objekt aus der Römerzeit aus einer Genter Privatsammlung. Der Frauenkopf aus Kalkstein, der vermutlich pannonischen Ursprungs ist und aus der Kaiserzeit stammt, soll aus Stuhlweißenburg (Székesfehérvár) kommen.
Károly Belényesy, der Direktor des König-Stephan-Museums, erfuhr am 10. Juni von dem römischen Artefakt; das Brüsseler Echtheitszertifikat gab Stuhlweißenburg als Herkunftsort an. Bei dem Objekt handelte es sich um eine fein gearbeitete römische Skulptur eines Frauenkopfes, die von einem privaten Sammler in Gent zum Kauf angeboten wurde.
„Wir waren der Meinung, dass die Stuhlweißenburger Herkunftsangabe kein Zufall sein konnte, und so rückte das Kunstwerk sofort in den Mittelpunkt unseres Interesses. Wir setzten uns mit dem Auktionshaus in Verbindung, wobei wir gleichzeitig die Sammlung römischer Artefakte im Museum überprüften. Da wir keinen Grund hatten, an der Echtheit oder der Herkunft des Objekts zu zweifeln, versuchten wir, es außerhalb der Auktion zu erwerben. Dies war jedoch nicht möglich, da die Eigentümer auf einer offenen Auktion bestanden.
Das antike Artefakt, das ein Frauenkopf abbildet, wurde schließlich für rund 4 000 Euro in einer offenen Auktion verkauft. Wir haben dann ihre Rückführung in die Heimat veranlasst“,
sagte Károly Belényesy, der darauf hinwies, dass das römische Erbe der Region äußerst reichhaltig ist. Unter den Hunderten von archäologischen Stätten aus dieser Zeit genügt es nur Gorsium im innerpannonischen Raum, das Villengebäude in Szabadbattyán oder den damit verbundenen Seuso-Schatz zu erwähnen.
Laut Echtheitszertifikat ist das 305 Millimeter hohe und 152 Millimeter breite Artefakt in gutem Zustand, wobei die Nase des Frauenkopfes eine spätere Ergänzung ist. Nach Angaben des wissenschaftlichen Leiters des Museums besteht der antike Kopf aus Kalkstein und das Gesicht ist das einer idealisierten jungen Frauenfigur, die vermutlich die Göttin Venus Genetrix darstellt. Es wird angenommen, dass er Teil einer Ganzkörperskulptur war.
Nach der Ausstellung wird die Skulptur einer Reihe wissenschaftlicher Untersuchungen, einer sorgfältigen Reinigung und einer Restaurierung unterzogen, die uns vermutlich neue Informationen über ihre Entstehung, ihren Herkunftsort bzw. neue Daten über die römische Geschichte der Region liefern werden“,
teilte Károly Belényesy mit. Er betonte, dass der Erwerb des Objekts auch eine wichtige Botschaft hat.
Der Rückerwerb von Artefakten mit städtischem oder regionalem Bezug, die ins Ausland gelangt sind, ist kein alltägliches Ereignis. Das Stuhlweißenburger König-Stephan-Museum ist durch die kontinuierliche Erneuerung seiner Ausstellungsräume und nicht zuletzt durch die Unterstützung seines Trägers in der Lage, Artefakte, die nachweislich einen Bezug zu Stuhlweißenburg bzw. zum Komitat Weißenburg (Fejér) haben, zu „repatriieren“, unabhängig davon, ob sie sich in ausländischen oder inländischen Sammlungen befinden.
Das Artefakt wird in seinem derzeitigen Zustand vor der Restaurierung bis Ende August 2023 im Besucherzentrum des Klosters ausgestellt. Danach wird eine Analyse mit Hilfe von nichtdestruktiven Forschungsmethoden (Neutronenresonanztomographie) durchgeführt und der Restaurierungsprozess wird beginnen. Der Kopf wird als Artefakt von herausragender Schönheit und kulturelles Erbe des Komitats Weißenburg in die archäologische Sammlung des Museums von Stuhlweißenburg aufgenommen.
Via Magyar Nemzet Beitragsbild: Dr. Cser-Palkovics András Facebook