Auf der Website der Regierung wurde der Entwurf eines Regierungsdekrets veröffentlicht, mit dem die Höhe der Bußgelder deutlich angehoben werden soll.Weiterlesen
Oberst József Óberling, Leiter der Verkehrspolizeiabteilung des ORFK (Nationales Polizeipräsidium), sprach in einem Interview mit dem Portal Vezess über die Methoden der Polizei gegen Raser und Regelverstöße, berichtet Magyar Nemzet.
Aus dem Interview geht hervor, dass die Polizei ihre Kontrolltaktik geändert hat, indem sie immer mehr Drohnen einsetzen, um Straftäter aufzuspüren, Straftaten zu dokumentieren und Verkehrsunfälle zu untersuchen. Die Drohne ist zum Beispiel auch ein Hilfsmittel für die Kontrolle der Überhol- und Abbiegevorschriften. Oberst Óberling sagte, dass es viele Orte gibt, an denen häufiger Unfälle passieren, die man mit der Drohne perfekt überwachen kann.
Die Drohne ist ein gutes Instrument zur Überwachung des Verkehrs, ohne dass die meisten Verkehrsteilnehmer davon etwas mitbekommen,
fügte der Leiter der Polizeidirektion hinzu.
Derzeit verfügt die Polizei über etwa vierzig Drohnen. Vier neue Drohnen wurden angeschafft, die Piloten wurden geschult und die Methodik wurde entwickelt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass vier Komitatsverwaltungen in den Komitaten Budapest, Zala, Borsod-Abaúj-Zemplén und Szabolcs-Szatmár-Bereg vorerst versuchsweise Drohnen einsetzen werden.
Oberst József Óberling sprach in dem Interview auch darüber, dass in Zukunft nach drei Verstößen von den Polizeibeamten erwartet wird, dass eine Anzeige gegen den Zuwiderhandelnden verhängt wird, statt eines Bußgeldes. Bei den häufigsten Gründen, die zu Unfällen führen, nämlich Geschwindigkeitsübertretungen, Vorfahrtverletzung und Verletzung von Abbiegeregeln, erfordert es eine andere Haltung der Polizeibeamten, denn 70 Prozent der Unfälle passieren aus den genannten Gründen. Es wird erwartet, dass der Polizeibeamte keine Verwarnung, nicht einmal ein Bußgeld ausspricht, sondern den Verstoß zur Anzeige bringt.
Der Verstoßmelder entscheidet dann nach eingehender Erörterung aller Umstände vor der Ordnungswidrigkeitenbehörde über die zu verhängende Strafe. Gegebenenfalls entzieht er die Fahrerlaubnis.
Zu der derzeitigen Verkehrsüberwachung erklärte Óberling, dass kommunale Verkehrskameras in unfallträchtigen Gebieten von Polizeibeamten aktiv überwacht werden. Die kommunalen Kameras zeichnen auf, was sie sehen, aber die Aufnahmen werden nur für einen begrenzten Zeitraum aufbewahrt. Dies dient der Beweisführung.
Auch die Gemeinden haben damit begonnen, Geschwindigkeitsmessgeräte – Transformatorenkästen – zu kaufen. Ein Bezirk von Budapest und eine Stadt im Komitat Veszprém haben bereits welche installiert.
Der Leiter des Polizeipräsidiums sprach über die Entwicklung des VÉDA-System, dass sich derzeit im Aufbau befindet und in dessen Entwicklung 100 Prozent der EU-Finanzierung im Jahr 2015 geflossen sind.
VÉDA ist kein Geschwindigkeitsmesssystem, dies ist nur eine seiner vielen Funktionen. Das Wesentliche an VÉDA ist, dass es sich um eine auf Bildanalyse basierende Technologie handelt, die auch die Geschwindigkeit misst. Es kann das Nummernschild lesen, braucht also keinen Menschen, der das Nummernschild aus dem Foto, das es aufnimmt, ausliest und dann aufzeichnet. Seit seiner Installation ist das VÉDA-System in der Lage, auch andere Verstöße als Geschwindigkeitsüberschreitungen zu erkennen.
Anhand des Kennzeichens kann es Fahrzeuge mit ausgesetztem Kennzeichen, Fahrzeuge mit abgelaufenen Nummernschildern oder Fahrzeuge ohne Haftpflichtversicherung erkennen.
„Die Genauigkeit, mit der wir ein Bild analysieren können, wie z. B. die Gewissheit, ob eine Person auf dem Vordersitz angeschnallt ist, hängt von der künstlichen Intelligenz ab. Das ist noch nicht Teil von VÉDA, aber ich halte es nicht für undenkbar, dass eine Funktion eingebaut werden könnte, die prüft, ob der Fahrer ein Mobiltelefon benutzt oder etwas in der Hand hält.
Dies setzt ein technologisches Niveau voraus, welches das VÉDA-System in seinem jetzigen Zustand noch nicht erreichen kann, aber es ist nicht undenkbar, dass es dazu kommen wird.
Aber solange wir nicht zu 100 Prozent sicher sein können, dass die künstliche Intelligenz diese Aufgabe für uns übernimmt, müssen wir uns hinsetzen und weiter kontrollieren“, sagt Oberst József Óberling.
Via Magyar Nemzet, Beitragsbild: Facebook/Magyar Rendőrség