Die Reiterstatue des Heiligen Ladislaus wird nicht auf dem Hauptplatz, wie von den Ungarn gewünscht, sondern in der Burg aufgestelltWeiterlesen
Die Bronzestatue des Heiligen Königs Ladislaus, ein Werk des Bildhauers Árpád Deák, wurde auf ihrem Sockel in der Burg von Großwardein (Nagyvárad, Oradea) aufgestellt, wo sie nun für die Öffentlichkeit zugänglich ist, wie die römisch-katholische Diözese Großwardein am Dienstag mitteilte.
Laut einem Beitrag auf der Website der Diözese haben Vertreter der Ronde Bosse Art GmbH. die Montage der Skulptur am Montag abgeschlossen und sie auf dem Sockel platziert. Am Dienstag legten die Vertreter der Gemeinde und des Bistums – Florin Birta, Bürgermeister von Großwardein, und László Böcskei, römisch-katholischer Bischof von Großwardein – einen Kranz an der Statue nieder, um das Andenken des Heiligen Ladislaus zu ehren.
Das neue Denkmal sei damit Teil des touristischen Umlaufs der Stadt geworden, teilte das Bistum mit und fügte hinzu, dass die Segnung der Statue zu einem späteren Zeitpunkt im Rahmen einer Zeremonie stattfinden werde.
Das rumänische Nachrichtenportal eBihoreanul führte die „diskrete Einweihung“ der Statue, die ohne jegliche Presseberichterstattung stattfand, auf die Tatsache zurück, dass
die Aufstellung der Statue in der vergangenen Woche zur Zielscheibe nationalistischer Manipulationen wurde, die von der Allianz für die Vereinigung der Rumänen (AUR) in den sozialen Medien verbreitet wurden.
Das Nachrichtenportal erinnerte daran, dass das Büro des Bürgermeisters in einem am Samstag veröffentlichten Antwortvideo „auf die Verleumdungen der AUR hinwies“ und die Internetnutzer informierte, dass die Statue des Heiligen Ladislaus in der Burg aufgestellt wird und nicht an der Stelle der Statue des wallachischen Fürsten Michael des Tapferen, der für die Vereinigung der von Rumänen bewohnten Gebiete gefeiert wird, die 2019 abmontiert und nach ihrer Restaurierung an anderer Stelle aufgestellt werden soll.
Das Reiterstandbild des Ritterkönigs, der als Gründer der wichtigsten Stadt der Region Partium verehrt wird, wurde dank der Zusammenarbeit zwischen dem römisch-katholischen Bistum und der Gemeinde errichtet. Die Pläne dafür wurden im vergangenen Februar von Bischof László Böcskei und Bürgermeister Florin Birta vorgestellt.
Damals sagte Birta, die Statue sei eine „historische Wiedergutmachung“ für den Gründerkönig der Stadt und unterstreiche den multiethnischen und multikulturellen Charakter von Großwardein. László Böcskei fügte hinzu, dass man auch die Rolle der Burg in der tausendjährigen Geschichte der Diözese betonen wolle.
Der Bronzeguss des 5,3 Meter hohen Reiterstandbildes wurde von Ovidiu Petroman in Neusimand (Zimándúfalu, Zimandu Nou) angefertigt. Ihre Ferstigstellung wurde von der ungarischen Regierung und den Großwardeiner Ungarn unterstützt, und es wurden mehrere Sammlungen organisiert.
Die Statue, die zwischen der Stumpfen Bastei und dem Fürstenpalast aufgestellt wurde, zeigt den Ritterkönig zu Pferd, mit einer Krone auf dem Kopf und einer Streitaxt in der Hand. Árpád Deák hatte zuvor gesagt, er habe versucht, eine klassische, majestätische, vergeistigte Figur des Heiligen Ladislaus zu schaffen.
Ursprünglich wollten die Ungarn von Großwardein die Statue auf dem Hauptplatz der Stadt, dem ehemaligen St.-Ladislaus-Platz, aufstellen lassen, und es wurde eine Unterschriftensammlung eingeleitet, aber
der ehemalige Bürgermeister Ilie Bolojan lehnte die Petition, die von 8.000 Unterschriften unterstützt wurde, ab und stellte die Statue des rumänischen Königs Ferdinand auf den Platz.
So fiel die Wahl auf die mit europäischen Mitteln restaurierte Burg. Hier ließ der Heilige Ladislaus die erste Kathedrale von Großwardein errichten, die als Begräbnisstätte des Ritterkönigs diente und zu einem Wallfahrtsort wurde; später wurden hier mehrere ungarische Monarchen beigesetzt.
Der ungarische König ist der einzige, der einen wirklichen Bezug zu Großwardein hat. Der rumänische König Ferdinand war in der Stadt mit einer damals überwältigenden ungarischen Bevölkerungsmehrheit nur zu Besuch: Das erste Mal am 23. Mai 1919, um gegenüber der Entante den Anspruch Rumäniens auf die besetzte Region Partium zu signalisieren. Michael der Tapfere, Fürst der Wallachei, war nie in der Stadt.
Via MTI Beitragsbilder: Nagyváradi Római Katolikus Egyházmegye Facebook