Die Ernennung einer Schulleiterin, die keine Verbindungen zur ungarischen Gemeinschaft oder zur ungarischsprachigen Schule selbst hat, verspricht nichts Gutes.Weiterlesen
Was in der Ukraine mit der ungarischen Gemeinschaft in Transkarpatien geschieht, ist inakzeptabel, erklärte der Staatssekretär für Nationale Politik am Sonntag, nachdem die Verwendung nationaler Symbole und das Singen der ungarischen Nationalhymne bei der diesjährigen Eröffnungsfeier des ungarischen Gymnasiums Franz II. Rákóczi in Munkatsch (Munkács, Mukatscewo) untersagt wurde.
Wie die ungarischsprachige Wochenzeitung Kárpátalja berichtet, fehlte dieses Mal die ungarische Flagge auf dem Schulhof, die ungarische Nationalhymne wurde nicht gespielt und das nationale Band wurde von der Glocke entfernt. All dies wirkte sich negativ auf die Atmosphäre aus.
Wie Béla Popovics, ein Lehrer, sagte, ist dies das zweite Mal, dass der Stadtrat den Schulleiter István Schink völlig ungerechtfertigt entlassen hat. Dann wurde eine Kindergartenleiterin zur Leiterin der Schule ernannt, die keine Berufserfahrung hat, in der ganzen Sache inkompetent ist, kein Ungarisch spricht, die Gefühle und Werte der ungarischen Gemeinschaft nicht kennt und einfach kein Mitglied der Gemeinschaft ist. Diese Frau hat sehr schnell eine Assistentin eingestellt, der es ebenfalls an den nötigen Qualitäten fehlt, um eine Schule zu leiten.
Sie wollten schnell ukrainisieren, haben aber nicht mit dem Widerstand unserer Schulgemeinschaft gerechnet, die den Prozess der Ukrainisierung deutlich verlangsamt hat,
betonte Béla Popovics und fügte hinzu, dass die Vorkommnisse ihn an die dunkelsten stalinistischen Zeiten erinnern.
Ein Maturant trug das bekannte Gedicht Sándor Reményiks „Kirche und Schule“, dessen Zeilen auf das gottgegebene Recht auf Gottesdienst und Schule in der Muttersprache verweisen. Daraufhin marschierten das Schulpersonal, ehemalige Lehrer und Eltern in die Mitte des Schulhofs und sahen der neuen Schulleitung schweigend in die Augen. Anschließend trat eine Schülerin aus der Menge heraus und stellte eine Kerze in den ungarischen Nationalfarben auf den Tisch neben dem Kruzifix.
Auf die Frage des Journalisten der Wochenzeitung, warum die ungarische Gemeinschaft ihr in der Verfassung garantiertes Recht auf die Verwendung der Symbole bei der Zeremonie nicht wahrnehmen dürfe, antwortete sie: „Derzeit leben wir in der Ukraine. Das Staatssymbol, das Wappen, die Flagge und die Hymne sind ukrainisch, also wird es in der gesamten Ukraine nur solche Flaggen geben. Wir wenden nur das Gesetz an, wir leben in der Ukraine und verwenden ukrainische Symbole.“
In der Kleinregion Munkatsch sind die anti-ungarischen Maßnahmen leider alltäglich geworden und dagegen unternimmt weder die Führung der Region noch die ukrainische Regierung etwas, was sehr bedauerlich ist,
erklärte Árpád János Potápi gegenüber MTI.
Er sagte, dass die Stadtverwaltung von Munkatsch „durch ihr zynisches Vorgehen versucht, den Betrieb einer ungarischen Bildungseinrichtung mit einer fast 150-jährigen Geschichte unmöglich zu machen“.
Árpád János Potápi erinnerte daran, dass Ungarn vor 32 Jahren das erste Land war, das die neue unabhängige Ukraine anerkannte. Nun würde die Ukraine „die Ungarn, die seit 1100 Jahren in ihrer Heimat leben, zwingen, sich zu assimilieren oder sie zu verlassen“, schrieb er.
Er betonte: „Wir glauben, dass für ein Land, das den Beitritt zur Europäischen Union und zur NATO anstrebt, die Behauptung der ukrainischen Identität und die Kriegssituation nicht als Rechtfertigung für die Einschränkung der Minderheitenrechte dienen können, die in der ukrainischen Verfassung und in internationalen und bilateralen Verträgen verankert sind. Wir erwarten von der Führung der Region Transkarpatien und von Präsident Selenskyj entschiedene praktische Maßnahmen.“
Beitragsbild: Vass Tamás, Munkácsi II. Rákóczi Ferenc Középiskola Facebook