Ungarische Lehrerorganisationen im Karpatenbecken verurteilen die Absicht, den Gebrauch der Muttersprache im Unterricht unmöglich machen.Weiterlesen
Hauptsitz der ungarischen Hochschule in Bergsaß
Eine Gemeinschaft kann ohne Intellektuelle nicht existieren, sagte die Chefberaterin des Ministerpräsidenten, Katalin Szili, auf der Konferenz zu Ehren des 30. Jahrestages der Gründung der unabhängigen ungarischen Hochschulbildung in Transkarpatien (Ukraine).
Rektor István Csernicskó erinnerte bei der Eröffnung der Gedenkkonferenz daran, dass am 18. Oktober 1993 der erste Versuch unternommen wurde, eine unabhängige ungarische Hochschule in Transkarpatien zu gründen und dass die transkarpatisch-ungarische Franz II. Rákóczi Hochschule bis heute erfolgreich arbeitet. Vor dreißig Jahren wurde auf einer gemeinsamen Sitzung des Transkarpatisch-Ungarischen Kulturverbands (KMKSZ) und des Transkarpatisch-Ungarischen Pädagogenverbands (KMPSZ) beschlossen, ein vom ukrainischen Staat unabhängiges ungarisches Hochschulwesen in Transkarpatien aufzubauen.
Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion aus Ungarn und Transkarpatien erinnerten an die Anfänge der ungarischen muttersprachlichen Hochschulbildung im Jahr 1994, als die damalige Pädagogische Hochschule György Bessenyei in Nyíregyháza (Nordosten Ungarns) mit 42 Studenten in vier Fachrichtungen eine ausgelagerte Fachausbildung in Bergsaß (Beregszász, Berehowe) begann.
Ildikó Orosz, die Präsidentin der Hochschule, erklärte, die Hochschule habe ihre Ausbildung auf der Grundlage der Anfang der 1990er Jahre in der unabhängigen Ukraine verabschiedeten Minderheitengesetze starten können und dabei die positive Stimmung in der Öffentlichkeit genutzt. Die endgültige Betriebsgenehmigung erhielt die Einrichtung 1996.
Eine Gemeinschaft kann nur dann wirklich überleben, wenn sie die Kraft hat, ihre eigenen Intellektuellen auszubilden“,
betonte Katalin Szili, die Chefberaterin des ungarischen Ministerpräsidenten.
Sie sagte, die ungarische Gemeinschaft in Transkarpatien stehe derzeit unter doppeltem Druck. Zum einen im Schatten des Krieges, zum anderen unter dem Druck der „restriktiven Maßnahmen der Kiewer Regierung in Bezug auf die Rechte nationaler Minderheiten“. Ohne die Hochschule „wäre diese Gemeinschaft heute in einer viel schwierigeren Situation“, so Katalin Szili. In Bezug auf die Zukunft der Einrichtung äußerte die ungarische Politikerin die Hoffnung, dass die Hochschule auch ihr 50-jähriges Bestehen feiern könne.
Via MTI Beitragsbild: Karácsony Gergely Facebook