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Freilichtmuseum Szentendre veranstaltet das ganze Wochenende über ein Martinsfest

Ungarn Heute 2023.11.11.

Das ganze Wochenende über bietet das Ethnographische Freilichtmuseum Szentendre Wein aus handwerklichen Betrieben, leckere Gänsegerichte, einen Laternenumzug, Kunsthandwerk, Märchen und Konzerte an.

Das bekannteste herbstliche Fest ist der Martinstag, der mit der Tradition der Weinverkostung und des Gänseessens verbunden ist. „Wer am Martinstag keine Gans isst, hungert das ganze Jahr“, heißt es im Volksmund.

Foto: Facebook/Skanzen, a Rendezvénytér

Fact

Der 11. November ist der letzte Festtag vor dem 40-tägigen Weihnachtsfasten, sodass der Martinstag in ganz Ungarn mit großen Festen gefeiert wurde und wird. Nach dem Festessen am Martinstag stieß man normalerweise mit einem „Martinsglas“, mit dem neuen Wein des Jahres. Man glaubte, je mehr man davon trinkt, desto stärker und gesünder wird man im folgenden Jahr sein.

Foto: Pixabay

„Wenn die Gans am Martinstag auf Eis läuft, wird sie zu Weihnachten Wasser schlucken.“ (Wenn die Martinigänse auf dem Eise geh’n, muss das Christkind im Schmutze steh’n.) Das Wetter ist von geröstetem Gänsebrustbein vorhergesagt worden: Wenn der Knochen braun und kurz ist, wird der Winter matschig, wenn er lang und weiß ist, wird es schneebedeckt sein.

Übrigens wenn St. Martin „auf einem weißen Pferd erscheint“ wird es winterlich kalt und es gibt viel Schnee. Kommt er auf einem „braunen Pferd“ wird es schlammig im Winter.

Die Besucher können einen Einblick in die Atmosphäre der fröhlichen gemeinsamen Herbstarbeit gewinnen, das Leben des Heiligen Martin kennenlernen und sich über die Ursprünge des Gänsekults informieren.

Fact

Um 316/17 wurde Martin in der römischen Provinz Pannonia in der Stadt Savaria als Sohn eines römischen Militärtribuns geboren. Savaria ist das heutige Stadt Szombathely (Steinamanger) in Westungarn. Bald kam Martin in die Heimat seines Vaters nach Oberitalien und musste dann 25 Jahre Militärdienst leisten. Dieser führte ihn unter anderem nach Gallien in die Touraine. Während der Kämpfe zwischen Römern und Alemannen in Gallien vertiefte sich sein christlicher Glaube, so dass er fortan nur noch „Soldat Christi“ sein wollte. Nach dem Militärdienst strebte er beim Bischof von Poitiers die Priesterweihe an. Anschließend kehrte er kurzzeitig nach Pannonien zurück, um seine Eltern zum christlichen Glauben zu bekehren. Durch seine guten Taten war er später bald in der gesamten Touraine beliebt und wurde im Jahre 372 auf Wunsch des Volkes zum Bischof von Tours geweiht.

Heiliger-Martin-Brunnen, hinter dem Besucherzentrum in Szombathely in Ungarn, dem Geburtsort des Heiligen Martin von Tours (Foto: Wikipedia)

Um die Bischofsweihe rankt sich die Legende von der Martinsgans. Martin fühlte sich der Ehre nicht würdig, das Bischofsamt anzutreten. Beim Versuch, sich vor der Menge zu verbergen, fand er keinen geeigneten Ort und suchte Zuflucht in einem Gänsestall. Das aufgeregte Geschnatter der Gänse verriet jedoch sein Versteck, so dass Martin gefunden wurde und schließlich das Bischofsamt übernahm.

Am 8. November 397 starb Martin im Ort Candes in seinem Bistum in der Touraine. Drei Tage später wurde er am 11. November unter großer Anteilnahme der Bevölkerung in Tours beigesetzt. Davon leitet sich bis heute das Datum für den Martinstag ab.

Auf dem Programm stehen eine Aufführung von Langaléta Garabonciások zum St. Martinstag, Geschichtenerzählen, ein historischer und literarischer Weinworkshop, ein herbstliches Schmankerl- und Kunsthandwerkermarkt. Im Restaurant des Freilichtsmuseums können Sie köstliche Gänsegerichte genießen oder an einem Kochworkshop teilnehmen, wenn Sie Ihre eigenen Martinsspezialitäten zubereiten möchten.

Foto: Facebook/Skanzen, a Rendezvénytér

In den Bastelwerkstätten können die Kinder außerdem Stoff- und Strohgänse sowie Laternen für den Martinsumzug herstellen. Auf der Bühne von Skanzen Vigadó (Redoute des Freilichtmuseums) tritt der Wandermusiker László Gulyás auf, das Makám Ensemble und das Montanaro Duo spielen, und auch die Dresch Streicher, die Sarjú Banda und die Tatai Szarkalábak werden zu hören sein.

Die Bauernhöfe und die Häuser des Museums sind bis 16 Uhr geöffnet, das Skanzen Vigadó und der Handwerkermarkt bis 18 Uhr. Das ganztägige Programm wird an beiden Tagen mit einem Herbstabschlusskonzert und einem Tanzhaus beendet.

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via mti.hu, Beitragsbild: Facebook/Skanzen, a Rendezvénytér