Die Beschäftigungsbedingungen der Mitarbeiter sind von der Änderung der Eigentümerstruktur nicht betroffen.Weiterlesen
Das Ministerium für Bau und Verkehr hat die Gründe für die jüngste GySEV-Affäre dargelegt. Das von Minister János Lázár geleitete Ministerium erläuterte detailliert, was letztlich zu dem Aufschrei auf österreichischer Seite über die Ablösung der Bahnchefin führte, berichtet Világgazdaság.
Das Ministerium bestätigte dem Portal, dass Hana Dellemann, die österreichische stellvertretende Geschäftsführerin der GySEV, tatsächlich entlassen wurde, wie in der österreichischen und ungarischen Presse berichtet wurde. Die entsprechende Entscheidung trat am 2. November in Kraft, zuvor war die österreichische Managerin seit 2017 für die Niederlassungen Wien und Wulkaprodersdorf der Győr-Sopron-Ebenfurti Vasút Zrt. (GySEV), oder auf Deutsch Raab-Oedenburg-Ebenfurter Eisenbahn AG (Raaberbahn), verantwortlich.
Hana Dellemann wurde also vor zwei Wochen entlassen, aber das österreichische Ministerium für Verkehr und Klimaschutz hat sich der Sache nicht angenommen. Es gab eine Erklärung ab, in der es einen eher gepfefferten Ton anschlug. Eine Hauptversammlung des Unternehmens sei Anfang des Monats einseitig einberufen worden, und die Leiterin der österreichischen Niederlassung sei auf Initiative der ungarischen Eigentümer ohne Grund ausgetauscht worden.
Das Klimaschutzministerium hält diese Vorgehensweise für falsch und rechtswidrig. Die einseitige Abberufung widerspricht den gesellschaftsrechtlichen Verträgen. Die Republik Österreich wird daher diese Vorgehensweise rechtlich bekämpfen,
hieß es. Darüber hinaus erklärten sie, dass sie die Entfernung von Hana Dellemann als eine Verletzung des unbestrittenen Rechts der Republik Österreich auf Führung des österreichischen Betriebsteils von GySEV betrachten.
In dem Verfahren wies das Ministerium für Bau und Verkehr zunächst darauf hin, dass die ungarische Seite 65,6 Prozent der Anteile an dem 150 Jahre alten österreichisch-ungarischen Gemeinschaftsunternehmen hält, die österreichische Seite hingegen nur 28,2 Prozent (weitere 6,1 Prozent hält die Strabag SE).
Die Leiterin des österreichischen Betriebsteils der Bahngesellschaft hat diesen Teil als eigenständiges Unternehmen betrachtet und geführt,
betonte das Ministerium von János Lázár.
Sie erklärten, dass es im Interesse des ungarischen Staates, der Mehrheitseigentümer des Unternehmens ist, und der Fahrgäste ist, dass GySEV ein wirklich einheitliches Unternehmen wird und sich nicht nur in Österreich, sondern auch in Ungarn entwickelt.
Durch die Ablösung der österreichischen Unternehmenschefin und die Suche nach einem Nachfolger, der die Bahngesellschaft als einheitliches Unternehmen sieht, kann dieses Ziel erreicht werden,
heißt es in der Antwort an Világgazdaság.
Das Ministerium erklärt also die Entlassung von Hana Dellemann damit, dass mit ihr der ungarische Teil der GySEV im Wesentlichen verkümmert sei. Die Frage ist, ob der österreichische Staat diese Begründung akzeptieren wird. Im Moment scheint das Gegenteil der Fall zu sein und man ignoriert die Entscheidung der ungarischen Seite. Sollte es tatsächlich zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung kommen, könnte dies die Beziehungen belasten, was letztlich zu einer Bruchsituation in GySEV führen könnte, schreibt das Portal.
via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/GYSEV Zrt