Am Tag der Ungarischen Diaspora erklärte Hunor Kelemen, dass die Allianz für die Vereinigung der Rumänen der Feind der ungarischen Minderheit ist.Weiterlesen
Wieder einmal hat die ultranationalistische Senatorin Diana Șoșoacă zu einer anti-ungarischen Tirade gegriffen und einen Abgeordneten der Ungarischen Demokratischen Allianz Rumäniens (RMDSZ) in unqualifiziertem Ton angebrüllt, berichtet Krónika.
Der Vorfall ereignete sich am Montag im Bukarester Parlament, als das Plenum der beiden Kammern mit dreitägiger Verspätung eine gemeinsame Sitzung anlässlich des rumänischen Nationalfeiertags am 1. Dezember abhielt. Der Sprecher der RMDSZ war Senator Lóránd Turos, der in seiner Rede betonte, dass Rumänen und Ungarn die gleiche Einstellung zur Vergangenheit haben sollten und nicht nach dem suchen sollten, was sie trennt, sondern nach dem, was sie eint. Der ungarische Senator des Kreises Sathmar (Szatmár, Satu Mare) erinnerte daran, dass sich die Rumänen in der Erklärung von Karlsburg (Gyulafehervár, Alba Iulia) aus dem Jahr 1918, in der die Vereinigung Siebenbürgens, des Banats, des Partiums und der Marmarosch mit dem Königreich Rumänien erklärt wurde, der Bedeutung der nationalen, kulturellen und bildungspolitischen Rechte bewusst waren.
„Deshalb haben sie sich verpflichtet, diese Rechte für diejenigen zu gewährleisten, mit denen sie in Siebenbürgen leben. Für uns ist diese Erklärung, diese Verpflichtung, von großer Bedeutung und Botschaft.
Wir glauben, dass diejenigen, die das uns betreffende Kapitel in der Karlsburger Erklärung vergessen oder streichen würden, nicht nur gegen uns, sondern auch gegen die wahren Interessen Rumäniens handeln“,
betonte Lóránd Turos.
Diana Șoșoacă, die für ihre Skandale berüchtigt ist, sprang von ihrem Sitz auf und unterbrach die Rede des RMDSZ-Gesetzgebers, indem sie laut rief und stellenweise schrie: „Geh ins ungarische Parlament und rede so! Ihr habt hier schon zu viele Rechte! Geh nach Ungarn!“ – rief die Vorsitzende der Partei SOS Rumänien. Diana Șoșoacă, die aus der ultranationalistischen Allianz für die Vereinigung der Rumänen (AUR) ausgeschlossen wurde, verlor den Geduldsfaden, als Lóránd Turos sagte, dass der 1. Dezember 1918 „ein Wendepunkt für die ungarische Gemeinschaft in Siebenbürgen war, da sie von einer Mehrheitsnation zu einer Minderheitengemeinschaft wurde“.
„Wovon redet er?! Schäme dich, Verräter! Nehmt ihm das Mikrofon weg!“, rief Diana Șoșoacă, wobei sie die Sitzung mit ihrem Handy aufnahm und live auf ihrer Social-Media-Seite übertrug. Die chauvinistische rumänische Politikerin erklärte, dass „der 1. Dezember Rumänien gehört“ und forderte Lóránd Turos auf, „nach Ungarn zu gehen, wenn es ihm nicht gefällt“.
An der Gedenkfeier nahmen Vertreter der rumänischen Kirchen und der ehemalige rumänische Staatschef Emil Constantinescu teil, die alle gezwungen waren, sich Șoșoacăs „Auftritt“ anzuhören, der nach Turos‘ Rede fortgesetzt wurde, wobei die Politikerin die ganze Sitzung hindurch brüllte. Ein rumänischer Abgeordneter bat sie, die Störung zu beenden, woraufhin Șoșoacă ihn in demselben unqualifizierten Tonfall weiter beschimpfte und ihn als „Kakerlake, Insekt, Sektierer“ bezeichnete. Der Präsident des Oberhauses, Nicolae Ciucă, der die Sitzung leitete, unternahm nur einen einzigen erfolglosen Versuch, Șoșoacă zurechtzuweisen. Lóránd Turos sprach trotz der ständigen Geräuschkulisse weiter.
Die skandalumwitterte rumänische Politikerin veranstaltete im November einen ähnlichen Zirkus im Bukarester Parlament, als sie im Oberhaus gegen das Hissen der Szekler-Flagge mit lautem Geschrei wetterte. Nach dem Vorfall wies RMDSZ-Senator Barna Tánczos darauf hin, dass der Senat Regeln braucht, die eine demokratische Debatte und nicht die öffentliche Stigmatisierung einer Gemeinschaft fördern.
Die nationalistische Partei SOS Rumänien, die von Diana Șoșoacă gegründet wurde, könnte ebenso wie die extremistische Allianz für die Vereinigung der Rumänen (AUR) die 5-Prozent-Hürde im Parlament überschreiten,
wie aus einer am Montag vorgestellten Umfrage hervorgeht. Laut dieser Umfrage vertrauen 22,7 Prozent der Rumänen Diana Șoșoacă. Die stärkste nationalistische Partei, AUR, würde 19,5 der Wählerstimmen erhalten.
Beitragsbild: Diana Ioanovici Sosoaca Facebook