Seit fast anderthalb Jahrzehnten steht das BFO in den internationalen Charts der Sinfonieorchester.Weiterlesen
Das Ungarische Radio-Symphonieorchester, das sein 80-jähriges Bestehen feiert, bereitet ein großes Konzert am 19. Dezember im Béla-Bartók-Konzertsaal des MÜPA Budapest vor. Das Konzert wird vom Radio Bartók live übertragen und auf dem Kulturkanal M5 zu sehen sein, berichtete der Nachrichtensender M1 am Mittwoch.
Márton Devich, Programmdirektor des Radio Bartók und Geschäftsführer der Ungarischen Radio-Kunst-Ensembles (MRME), sagte über das Jubiläumskonzert am 19. Dezember: „Wir wollten ein Programm zusammenstellen, das viel von uns zeigt, aber auch sehr schön und repräsentativ ist“.
Drei Dirigenten, Tamás Vásáry, János Kovács und Ricardo Frizza, werden die Veranstaltung leiten,
bei der unter anderem Les Préludes von Franz Liszt, Psalm 42 von Mendelssohn und Ein Heldenleben von Richard Strauss erklingen werden, so der Geschäftsführer der MRME.
Márton Devich sagte, dass das Buch, das anlässlich des 80-jährigen Bestehens des Orchesters herausgegeben wurde, ein vollständiges Bild und das Wesentliche der Orchestergeschichte auf unterhaltsame Weise vermittelt.
Er betonte, wie wichtig die Auswahl der im Buch enthaltenen Bilder war. Dabei hätten Künstler, die früher mit dem Orchester zusammengearbeitet hätten, geholfen, so zum Beispiel das Fotoarchiv von György Geiger oder Ildikó Fodor, die Geigerin des Orchesters, die ebenfalls mit ihren Fotos beigetragen habe.
Ferenc László, Kulturhistoriker und Mitverfasser des Buches „Auf der Wellenlänge der Musik“, sagte, dass die Erstellung des Buches in mehrfacher Hinsicht eine Herausforderung war: Zum einen musste die institutionelle Geschichte des Orchesters dargestellt werden, zum anderen versuchten er und Márton Devich, das Innenleben des Orchesters zu rekonstruieren.
Dabei half das erhaltene Orchestertagebuch, in dem nicht nur die Konzerte und Aufnahmen, sondern auch das Innenleben des Orchesters festgehalten sind, betonte Ferenc László. Dieses Tagebuch offenbart auch die interne Einschätzung des Orchesters über die Dirigenten, Künstler oder die Tourneen, fügte er hinzu.
Der Musikhistoriker betonte, dass sie mit diesem Band auch zeigen wollten, dass das Orchester eine besondere Institution unter den symphonischen Ensembles ist, mit einem viel größeren Repertoire, das viel mehr zeitgenössische Musik und mit einer viel größeren Mikrofon- und Aufnahmeroutine als andere Ensembles spielt.
Kein anderes ungarisches Sinfonieorchester hat in diesen 80 Jahren so viel aufgenommen wie das Rundfunkorchester“,
sagte Ferenc László.
Der Kulturhistoriker erinnerte daran, dass das Orchester in der ersten Hälfte der 1950er Jahre mit Tourneen in den Osten begann, wobei Polen die erste Station war. Ab Ende der 1950er Jahre begann das Orchester dann eine intensive Präsenz im Westen, in dessen Rahmen es als erstes ungarisches Ensemble die Vereinigten Staaten erreichte. Es unternahm mehrere Tourneen dorthin, was das Orchester für ungarische Musiker unglaublich attraktiv machte, betonte Ferenc László.
Ferenc László wies auch darauf hin, dass das Orchester in den 80 Jahren seines Bestehens mehrere große Dirigenten gehabt habe. Er nannte als Beispiele János Ferencsik, László Somogyi, György Lehel, Tamás Vásáry und Ádám Fischer.
Via MTI Beitragsbild: Magyar Rádió Művészeti Együttesei Facebook