Die Forscher des HUN-REN sollen von administrativen und bürokratischen Aufgaben entlastet werden.Weiterlesen
Anfang Februar ging die fast dreijährige EU-Debatte über die Verordnung zur künstlichen Intelligenz (KI-Gesetz) zu Ende, bei der Ungarn stets argumentierte, dass Vorschriften gebraucht werden, die europäische Unternehmen und Entwicklungen unterstützen, die die Bürokratie nicht unnötig erhöhen und den Mitgliedstaaten genügend Handlungsspielraum lassen, so eine Erklärung des Ministeriums für nationale Wirtschaft vom Mittwoch.
Die Verordnung konzentriert sich vor allem auf die Risiken des Einsatzes von künstlicher Intelligenz und verbietet die riskantesten Fälle, wie den Einsatz von KI für betrügerische oder manipulative Beeinflussung und den Einsatz von KI zur Überwachung von Menschen im Allgemeinen.
Außerdem wird der Einsatz der Technologie unter strengen Regeln und mit der Möglichkeit einer menschlichen Überwachung oder Überprüfung erlaubt. Dazu könnten auch Bankdienstleistungen gehören, die durch künstliche Intelligenz unterstützt werden. In weniger risikoreichen Fällen, wie dem Einsatz eines Chatbots, reichen der Mitteilung zufolge jedoch grundlegende Informationen über den Einsatz von KI aus. Für die einfachsten Fälle, wie in Computerspiele eingebettete KI, wird nicht einmal dies erforderlich sein.
Darüber hinaus wird die Verordnung speziell die Entwicklung von Allzweck-Sprachmodellen regeln, die Chat GPT und ähnlichen Lösungen zugrunde liegen.
Die Verordnung wird auch die Benennung einer nationalen Aufsichtsbehörde zusätzlich zu der zentralen Aufsichtsbehörde in Brüssel vorschreiben, heißt es in der Erklärung. Die Regierung ist der Ansicht, dass die nationalen Behörden, einschließlich der ungarischen Behörden, eine Testumgebung für einheimische Unternehmen bereitstellen sollten, damit diese ihre KI-Entwicklungen in einer realen Umgebung erproben können und so eine sinnvolle Unterstützung erhalten, bevor sie auf den Markt kommen. Dies könnte auch die Notwendigkeit einer Änderung der Rechtsvorschriften verdeutlichen, heißt es.
Gergely Fábián, Staatssekretär für Industriepolitik und Technologie, erklärte, die digitale Wirtschaft gewinne zunehmend an Bedeutung und mache mindestens 25 Prozent des BIP aus, während die Nutzung fortschrittlicher Technologien wie 5G, künstliche Intelligenz und Big Data zu einem entscheidenden Durchbruch für die Wirtschaft geworden sei.
Laut dem Staatssekretär ist es das Ziel der Regierung, dass Ungarn bis 2030 zu den zehn digital fortschrittlichsten Ländern in der Europäischen Union gehört, weshalb die Umsetzung der Verordnung so organisiert werden sollte, dass sie ungarische Entwicklungen und ungarische Unternehmen unterstützt und hilft.
Ziel sei es, dass der marktfreundliche und dienstleistungsorientierte Ansatz des Staates den Akteuren der ungarischen Wirtschaft einen Wettbewerbsvorteil verschaffe
und so zur Belebung des Wirtschaftswachstums und zur Erreichung eines dynamischen und nachhaltigen Wirtschaftswachstums beitrage.
Das Ministerium möchte Ungarn auf die Weltkarte der künstlichen Intelligenz setzen. Eines der Hauptthemen des ungarischen EU-Ratsvorsitzes wird daher die Vorbereitung auf die künstliche Intelligenz sein. Zu diesem Zweck wird gemeinsam mit der ungarischen Industrie- und Handelskammer eine Reihe von gezielten Fachprogrammen gestartet, um ungarische Unternehmen über die praktischen, greifbaren Möglichkeiten zu informieren, die der Einsatz von KI bietet.
Darüber hinaus wird in diesem Jahr auch die Strategie für künstliche Intelligenz überarbeitet, um das wirtschaftliche Potenzial der KI zu nutzen, so das Ministerium abschließend.
via kormany.hu, Beitragsbild: Pexels