Über 6000 ungarische Arbeitnehmer ziehen im Mai nach Österreich

Die Daten über ausländische Arbeitskräfte auf dem österreichischen Arbeitsmarkt für die Monate April und Mai sind veröffentlicht worden. Daraus geht hervor, wie viele Ungarn derzeit in Österreich arbeiten, berichtet Világgazdaság.

Die Zahl der in Österreich arbeitenden Ungarn schwankte in den letzten Monaten extrem, wie die österreichische Sozialversicherungsstatistik zeigt. Dabei ist zu beachten, dass die Österreichische Sozialversicherung nur jene zählt, die als Vollzeitbeschäftigte gemeldet sind.

Es wurde nun bekannt, dass im vierten Monat des Jahres 2024 insgesamt 981.193 und im fünften Monat 1 003 736 Ausländer ihren Lebensunterhalt in Österreich verdienten. Im März lag die Zahl bei 997 418, im Februar bei 994 216 und im Januar bei 980 567.

Mit anderen Worten:

Die Zahl der ausländischen Arbeitskräfte in Österreich erreichte im Mai ihren Höchststand und überschritt 2024 zum ersten Mal die 1-Million-Marke.

Die Bevölkerung des westlichen Nachbarlandes beträgt rund 9,1 Millionen, was bedeutet, dass jeder neunte von ihnen kein österreichischer Staatsbürger ist.

Es fällt auf, dass Österreich seinen „ausländischen Arbeitskräftebedarf“ vor allem aus zwei Quellen generiert: zum einen aus Deutschland mit 83 Millionen Menschen (was aufgrund der sprachlichen Identität auch logisch ist), zum anderen aus Ungarn mit knapp 10 Millionen. Derzeit stammen die meisten ausländischen Arbeitnehmer in Österreich aus Deutschland, 125 833 um genau zu sein im Mai. Direkt dahinter folgen jedoch die Ungarn, die im letzten Monat 123 897 Personen zählten.

Im April arbeiteten 117 614 Ungarn in Österreich, während im März 124 158 Ungarn auf dem österreichischen Arbeitsmarkt registriert waren. Im Februar waren es 126 169 und im Januar 124 820.

Mit anderen Worten:

Von März bis April verließen 6 544 Ungarn Österreich, aber im Mai zogen 6 283 Ungarn nach Österreich.

Das Ergebnis ist eine ungarische Kolonie von 123 897, was bedeutet, dass im Vergleich zum Mai 2023 (119 595 Ungarn) 4302 Ungarn mehr in Österreich arbeiten.

Alles in allem stellt Ungarn, das achtmal weniger Einwohner hat, den Österreichern im Wesentlichen die gleiche Anzahl an Arbeitskräften zur Verfügung wie Deutschland, und in Österreich war im Mai 2024 jeder achte ausländische Arbeitnehmer ein Ungar.

Das ist natürlich kein Wunder, denn es gibt zahlreiche Beispiele dafür, dass Headhunting-Unternehmen ungarische Arbeitnehmer speziell für Jobs in Österreich anwerben. Der Österreichische Verband der Abfallwirtschaftsunternehmen hat einen ungarischsprachigen Lehrgang für Gabelstaplerfahrer organisiert, worüber auch der österreichische öffentlich-rechtliche Rundfunk berichtete.

Darüber hinaus ist der Anstieg der Zahl der in Österreich arbeitenden Ungarn auch auf den Beginn der Sommertourismus-Saison zurückzuführen,

die in der Regel eine hohe Nachfrage nach Arbeitskräften auf dem österreichischen Arbeitsmarkt erzeugt. Vorhersagen sind immer schwierig, aber aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre ist zu erwarten, dass die Zahl der in Österreich arbeitenden Ungarn in den kommenden Monaten weiter steigen wird.

In der ungarischen Wirtschaft, die mit einem gravierenden Arbeitskräftemangel konfrontiert ist, gibt es viel Platz für sie. Attila Gazsi, stellvertretender Vorsitzender des Nationalen Verbandes der Unternehmer und Arbeitgeber (VOSZ), erklärte Anfang Februar gegenüber Portfolió, dass

der Schlüssel zu einem dynamischeren Arbeitsmarkt in der Anwerbung ungarischer Arbeitnehmer liegt, die im Ausland arbeiten“.

Ihm zufolge kann ihre Rückkehr die Produktivität der einheimischen Arbeitskräfte durch neue Fähigkeiten wie höhere Effizienz, fortschrittliche Methoden und industrielle Praktiken steigern. Dazu müssen die politischen Entscheidungsträger gezielte Anreize und Unterstützungsprogramme entwickeln, um ihre Rückkehr und Integration zu erleichtern.

Via Világgazdaság Beitragsbild: Pexels