Das neue patriotische Bündnis will eine Art Startrampe sein, um sich mit anderen Parteien zusammenzuschließen und Europa wieder eine gute Zukunft zu sichern.Weiterlesen
Alice Weidel, Ko-Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), sagte gegenüber ARD, dass sie sich einen Beitritt zum neuen EU-Bündnis vorstellen kann. Dies dürfte auf der anderen Seite auf wenig Gegenliebe stoßen.
Die Ko-Vorsitzende der AfD, die mit 15 Sitzen in das Europäische Parlament gewählte wurde, hält die Gründung der neuen Parteienfamilie für „ganz großartig“, heißt es in einem Artikel von Zeit Online. Alice Weidel sagte der ARD, dass die Alternative für Deutschland zu einem späteren Zeitpunkt dem neuen Bündnis rechter Parteien im Europäischen Parlament beitreten könnte.
Kurzfristig werden wir nicht dazustoßen, aber wer weiß, was wir mittel- und langfristig machen“,
sagte Alice Weidel. Die Politikerin bewundere FPÖ-Präsident Herbert Kickl und Viktor Orbán sehr.
Wie auch wir berichteten wurde am Sonntag in Wien eine neue patriotische Allianz gegründet. Ministerpräsident Viktor Orbán, Vorsitzender der Fidesz, hat gemeinsam mit Herbert Kickl, Vorsitzender der Freiheitlichen Partei Österreichs, und dem ehemaligen tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis, Vorsitzender der Partei ANO, ein patriotisches Manifest für die europäische Zukunft verabschiedet. Seitdem gab es zahlreiche Presseberichte und Spekulationen über die Identität der künftigen Mitglieder. Offiziell hat der Präsident der portugiesischen Chega bisher erklärt, dass sie sich an der Koalition der souveränen Kräfte beteiligen wird.
Kurz vor den Wahlen im Juni wurde die deutsche Partei Alternative für Deutschland (AfD) aus der ID ausgeschlossen, nachdem ihr ehemaliger Listenführer, Maximilian Krah, in mehrere Skandale verwickelt war. Nach der Wahl verhandelte Maximilian Krah mit der rechtsradikalen Partei Unsere Heimat (Mi Hazánk) in Budapest, um eine neue Fraktion unter anderem mit der ungarischen Partei zu bilden. Laut Euractive und Die Presse habe die Führung der AfD-Delegation im Europäischen Parlament jedoch am Dienstag beschlossen, keine neue Fraktion mit den anderen rechtsextremen Parteien zu bilden.
Ein eventueller Beitritt der AfD zur neu gebildeten Fraktion Patrioten für Europa (PfE) dürfte auf der anderen Seite auf wenig Gegenliebe stoßen.
Kanzleiminister Gergely Gulyás hatte bereits Mitte Juni betont, dass ein Beitritt zu einer EP-Fraktion an der Seite der AfD nie in Frage kam. Auch der politische Direktor des Premierministers Balázs Orbán hat auf dem EU-Gipfel am vergangenen Donnerstag auf die Frage nach der möglichen Gründung einer neuen Fraktion klargestellt, dass dies nicht mit dem übereinstimmen wird, woran die AfD arbeitet.
In einem Interview vor zwei Jahren sprach Viktor Orbán über die ungarisch-deutschen Regierungsbeziehungen und sagte, dass sie gezwungen seien, die Beziehungen zur rechtsgerichteten AfD auf dem Altar der bestmöglichen zwischenstaatlichen Beziehungen zu opfern, denn „es ist ein Merkmal der deutschen Demokratie, dass, wenn wir Schritte mit der AfD unternehmen, dies die zwischenstaatlichen Beziehungen beeinträchtigen würde“.
Die zwischenstaatlichen Beziehungen seien wichtiger als jegliche Beziehungen zwischen Parteien,
betonte der Ministerpräsident.
via telex.hu, zeit.de, Beitragsbild: Facebook/Alice Weidel