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Design-Ausstellung in Brüssel zeigt die doppelte Identität der ungarischen Roma

MTI - Ungarn Heute 2024.08.29.

Am Mittwoch eröffnete das Liszt-Institut in Brüssel seine Herbst-Veranstaltungsreihe mit einer Ausstellung mit dem Titel „Unsere Wurzeln in uns“, in der vom Roma Modestudio Romani Design entworfene Kleidung gezeigt wird.

Zsófia Kovács, Direktorin des Liszt-Instituts in Brüssel, erklärte gegenüber Journalisten, dass es in der Ausstellung um die Identität der Roma in der heutigen vielfältigen Welt gehe. Sie sagte, dass die besondere Betonung der Roma-Kultur im Programm des Liszt-Instituts in Brüssel eine Erinnerung daran sei, dass

Ungarn 2011 das erste Land war, das eine Roma-Strategie entwickelt und die Initiative ergriffen hat, das Thema Roma-Kultur auf die europäische Ebene zu bringen.

„Romani Design bewahrt nicht nur Werte, sondern denkt auch an die Zukunft, denn seine Gestalter sind nicht nur Roma-Frauen, sondern auch ungarische Denker, Sozialwissenschaftler und Unternehmer. Deshalb ist es wichtig, dies von unserem Land und der ungarischen Kultur zu zeigen“, sagte Zsófia Kovács.

Foto: MTI/Bodnár Boglárka

Lili Kriston, die Kuratorin und künstlerische Leiterin von Romani Design, erklärte gegenüber MTI, die Brüsseler Ausstellung sei wichtig, da sie nicht nur eine kulturelle Mission sei, sondern auch ein Ereignis, das das Image des Landes stärke.

Sie teilte mit, dass die Ausstellung dem Brüsseler Publikum auch einen Einblick in die Roma-Kultur und das künstlerische Konzept der Designer geben würde. Die ausgestellten Kleidungsstücke stehen für die doppelte Identität der Roma, denn, wie Lili Kriston betonte, haben Roma-Gemeinschaften neben ihrer eigenen immer auch die Identität der Nation, in der sie leben.

Die Roma- und die ungarische Identität von Romani Design sind sehr stark durch die Zugehörigkeit zu beiden Gemeinschaften definiert.

Die ausgestellten Kleidungsstücke und Designs zeigen, dass die Wertschöpfung im Kulturbereich eine Zukunft hat, betonte die Kunstmanagerin.

Nach Angaben des Liszt-Instituts wurde die Mode- und Designmarke Romani Design 2010 mit dem Ziel gegründet, das soziale und kulturelle Prestige der Roma-Gemeinschaft zu fördern. Ihre Produkte präsentieren die Volkskunst und das kulturelle Erbe der Roma sowie deren Verbindungen zur ungarischen Kultur in einem modernen Kontext.

Im Mittelpunkt der Ausstellung, die im Liszt-Institut in Brüssel eröffnet wurde, steht der Unterrock, der in ganz Europa ein fester Bestandteil der Volkstracht ist.

Die aus natürlicher Baumwolle gefertigten Unterröcke, die gleichermaßen charakteristisch für die Trachten der Frauen aus dem Karpatenbecken und die Trachtenkultur der Roma sind, stammen aus den Privatsammlungen der Mitarbeiter von Romani Design.

In der Ausstellung werden auch die traditionellen plissierten Röcke der Roma-Frauen aus Ungarn und Siebenbürgen gezeigt, die aus einer Schürze und einem separaten Rockteil bestehen und heute noch getragen werden, sowie alte Kaschmirröcke und Kretinca-Schürzen von musealem Wert.

Die von Romani Design in handwerklicher Technik gestalteten Materialproben spiegeln den in den Roma-Gemeinschaften besonders wichtigen Marienkult, eine der wichtigsten handwerklichen Techniken des textilen Kulturerbes des Karpatenbeckens, das Blaufärben, sowie Stilelemente der Roma-Trachtenkultur wider.

Foto: MTI/Bodnár Boglárka

Nach Angaben des ungarischen Zentralamts für Statistik (KSH) gaben bei der Volkszählung 2022 fast 210 000 Menschen an, Roma zu sein.

In Ungarn ist eine Person offiziell ein Roma, wenn sie ihre ethnische Zugehörigkeit bei der Volkszählung, bei der Wahl, in der Schule oder bei der Gemeindeverwaltung angibt, da das Datenschutzgesetz von 1992 vorsieht, dass die ethnische Zugehörigkeit nicht ohne die schriftliche Zustimmung der betreffenden Person erfasst werden darf. Es gibt wie in den Nachbarländern immer mehr Menschen in Ungarn, die bei den Volkszählungen ihre ethnische Zugehörigkeit nicht angeben wollen, daher kann man über die tatsächliche Größe der Roma-Bevölkerung nur spekulieren. Im Unterschied zu anderen Ländern der Region zeichnet sich die heimische Roma-Bevölkerung nicht durch eine überdurchschnittliche Abwanderungsbereitschaft aus. Die Roma-Strategie der Regierung hat bereits konkrete Ergebnisse erzielt. Es gibt eine wachsende Anzahl von Roma-Jugendlichen, die studieren und zur Bildung einer ernstzunehmenden Roma-Elite beitragen. Die Kirchen, allen voran die Griechisch-Katholische Kirche, die im Nordosten des Landes, wo der Anteil der Roma-Bevölkerung höher ist, ihren Schwerpunkt hat, unterstützen nach Kräften die gesellschaftliche Integration dieser Volksgruppe.

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Via MTI Beitragsbild: MTI/Bodnár Boglárka