Ein bekannter deutscher Journalist und Sachbuchautor bezieht Stellung zu der ungarischen Friedensmission.Weiterlesen
Die Tagesschau, eine Nachrichtensendung des deutschen öffentlich-rechtlichen Fernsehens, berichtete in einer Reportage vom Freitag den 20. September über den steigenden Wegzug der Deutschen nach Ungarn. Zu den Gründe zählen vor allem Sicherheit in Ungarn und die deutsche Flüchtlingspolitik, wie mandiner berichtet.
Zu Beginn der Reportage erklärte die Moderatorin, dass die Deutschen vor allem aus politischen Gründen aus Deutschland wegziehen. Das eigene Land wäre „zu liberal“, insbesondere die Flüchtlingspolitik. „Für viele Deutsche ist Ungarn inzwischen ein Einwanderungsziel geworden“, fügte sie hinzu.
Barbara Herold, eine Immobilienmaklerin, die am Plattensee Immobilien an Deutsche verkauft erklärte gegenüber der deutschen Reporterin, dass es eine stetig wachsende deutsche Gemeinde am Plattensee gebe und die Nachfrage steige. „Sie fühlen sich in Deutschland nicht mehr zu Hause, es ist nicht mehr so, wie sie es sich wünschen“, so Herold im Interview mit der Reporterin Anna Tillack.
Tillack besuchte auch die Familie Rebs: Der Mann stammt aus Bayern, die Frau aus Berlin. Die Familie ist mir ihrem Kind aus dem Raum Rosenheim an den Plattensee gezogen, weil ihnen Sicherheit wichtig war. Stefan Rebs erklärte im Interview, dass sie sich sicherer fühlen würden und er in Deutschland Angst hatte, seine Frau und sein Kind allein in eine nahe gelegene Stadt gehen zu lassen. Er lobt auch die Außenpolitik der ungarischen Regierung:
Ich finde das, was Viktor Orbán in der Außenpolitik macht, einfach gut, und das die Ungarn hier an erster Stelle stehen,
so der Familienvater.
Die kurze Reportage endet auf einem Markt am Plattensee, wo das Fernsehteam kein Multikulturalismus vorfand, stattdessen oft die deutsche Sprache hörte und auch andere Auswanderer traf. Eine Frau erklärte der Reporterin, dass sie nicht mehr nach Deutschland zurückgehen werde, nicht mal für einen Besuch. Ein anderer Herr sagte: „Ich mag die grüne Politik nicht, ich mag die rote Politik nicht, ich mag die Tatsache nicht, dass das ganze Geld ins Ausland fließt“. Seine Rente sei das einzige was er an Deutschland gut finde.
Laut dem Ungarischen Statistischen Zentralamt (KSH) hat die Zahl der Deutschen, die sich in Ungarn niederlassen, zwischen 2019 und 2023 um 34,9 Prozent gestiegen, berichtet vasarnap.hu in einem Artikel der im Juli veröffentlicht wurde.
Laut einem Artikel auf Nius.de ist Ungarn das neue Sehnsuchtsland der Deutschen. Nach ihren Angaben sind die Lebenshaltungskosten dort um 46 Prozent niedriger als beispielsweise in der deutschen Hauptstadt Berlin, und es sind auch weniger Steuern zu zahlen. Außerdem seien die Deutschen in Ungarn herzlich willkommen.
Nach Angaben der Redaktion wandern jedes Jahr rund 20.000 Deutsche nach Ungarn ein.
In einem Brief, der von Nius.de veröffentlicht wurde, schreibt eine Frau aus Berlin, die nach Budapest umgezogen ist, dass sie „zum ersten Mal seit Jahren“ ohne Angst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren konnte. Sie seien nicht die einzigen, die die Sicherheit in Ungarn genießen, denn viele Menschen aus Europa würden nach Budapest kommen.
Zuerst sind wir ohne Angst ins Schwimmbad gegangen, dann sind wir abends durch die Straßen gegangen. Was für ein drastischer Unterschied! Man fährt 1400 Kilometer und ist in einer anderen Welt.
Eine Welt, in der man als Frau keine Angst haben muss, wenn man allein unterwegs ist. Eine Welt, in der die Kinder die Älteren respektieren und sich nicht ständig streiten. Man merkt erst, was man verloren hat, wenn man es hierher zurückbekommt (…)“, schreibt die Verfasserin in ihrem Brief.
„Hier in Ungarn bildet sich eine neue Gesellschaft von Exilanten aus ganz Europa, die friedlich und ohne Messerkriminalität leben. Auch viele Juden sind in Budapest angekommen, für die Ungarn die letzte Bastion ist“, so die deutsche Frau. Sie betonte, dass genau das gelebter Multikulturalismus sei.
via mandiner.hu, nius.de, vasarnap.hu, Beitragsbild: pixabay