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Die Erholung von der Pandemie hat die Investitionen angekurbelt, und das Finanzvermögen der privaten Haushalte ist weltweit stark gestiegen. Während die Ersparnisse weltweit weiter zurückgingen, kehrte sich der Trend in Ungarn um, wo die neuen Ersparnisse um 74 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro stiegen. In Bezug auf das Netto-Geldvermögen belegte Ungarn Platz 28 unter den reichsten Ländern, wie Világgazdaság und portfolio berichten.
Das weltweite Finanzvermögen der privaten Haushalte wuchs im Jahr 2023 um 7,6 Prozent und glich damit die Verluste aus dem Vorjahr aus. Dies geht aus dem neu veröffentlichten Allianz Global Wealth Report hervor, der die Vermögens- und Schuldensituation der Haushalte in fast 60 Ländern untersucht.
Das Wachstum war bei den drei wichtigsten Anlageklassen recht ungleichmäßig: Wertpapiere (11 Prozent) und Versicherungen/Renten (6,2 Prozent) profitierten vom Börsenboom und den höheren Zinssätzen und wuchsen deutlich schneller als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Im Gegensatz dazu ging das Wachstum der Bankeinlagen nach den pandemiebedingten Boomjahren auf 4,6 Prozent zurück und verzeichnete damit einen der niedrigsten Zuwächse der letzten 20 Jahre. Darüber hinaus war das Wachstum in allen Regionen relativ konstant.
In Ungarn war eine dem globalen Trend entgegengesetzte Entwicklung zu beobachten: Die neuen Ersparnisse stiegen deutlich um 74 Prozent auf 16,5 Mrd. €.
Ágnes Tölgyes, Leiterin der Finanzabteilung der Allianz Hungária Zrt., betonte, dass das Finanzvermögen der ungarischen Haushalte im vergangenen Jahr um 15 Prozent gestiegen ist, was das beste Ergebnis in der Region darstellt. Den größten Beitrag zu diesem Wachstum leistete der Anstieg des Wertpapierbestandes, der um 23,6 Prozent zunahm. Versicherungen/Renten entwickelten sich ebenfalls gut (+17,9 Prozent), aber diese Anlageklasse spielt im Portfolio der ungarischen Haushalte mit einem Gewicht von weniger als 6 Prozent nur eine geringe Rolle.
Diese zusätzlichen Finanzanlagen flossen jedoch alle in Wertpapiere. Innerhalb dieser Anlageklasse bevorzugten die ungarischen Sparer Anleihen – und in geringerem Maße Investmentfonds -, mieden aber Aktien. Im Gegensatz dazu zogen die privaten Haushalte 1 Mrd. € aus Bankeinlagen ab. Die Ersparnisse bei Versicherungen und Pensionen stiegen um 0,7 Mrd. €, ein ähnliches Niveau wie in den Vorjahren.
Die Leiterin der Finanzabteilung der Allianz Hungária weist auch darauf hin, dass das reale Bild allerdings weniger rosig aus: Inflationsbereinigt sank der Wert des Finanzvermögens der privaten Haushalte im Jahr 2023 um 1,9 Prozent, jedoch war die Kaufkraft des Finanzvermögens Ende letzten Jahres immer noch um 10,1 Prozent höher als vor der Pandemie Ende 2019.
Das ungarische Netto-Geldvermögen wuchs im vergangenen Jahr mit einer herausragenden Rate von 17,3 Prozent, so dass sich
Ungarn mit einem Netto-Geldvermögen pro Kopf von 22.860 Euro in der weltweiten Rangliste des Finanzvermögens der privaten Haushalte um zwei Plätze auf Rang 28 verbesserte.
In einer kürzlich von der Erste Bank durchgeführten Umfrage über die Spargewohnheiten von Bankkunden nannte der größte Teil der ungarischen Erwachsenen – 55 bzw. 53 Prozent – die Finanzierung unerwarteter Ausgaben und den Aufbau finanzieller Reserven als Sparziel, aber ein sehr bedeutender Anteil der Haushalte spart auch für größere Ausgaben – den Kauf eines Autos oder eines Hauses – und für den Ruhestand, wie Világgazdaság schreibt.
via vg.hu, portfolio.hu, Beitragsbild: pixabay