Die ungarische Mannschaft belegte bei den Olympischen Spielen Platz 14 im Medaillenspiegel.Weiterlesen
Eine neue Studie hat ergeben, welche Länder im vergangenen Jahrhundert die größten sportlichen Fortschritte gemacht haben. Ungarns Athleten haben sich weltweit am meisten verbessert, seit sie vor über 100 Jahren zum ersten Mal bei den Olympischen und Paralympischen Spielen angetreten sind.
In Zusammenarbeit mit Damian Bailey, Professor für Physiologie und Biochemie an der University of South Wales, hat SportsShoes.com eine eingehende Analyse der olympischen und paralympischen Ergebnisse aus über 100 Jahren in Auftrag gegeben, um herauszufinden, welches Land die größten Fortschritte bei seinen sportlichen Leistungen gemacht hat.
Nach der Analyse wählten die Forscher vier Sportarten aus, die in der olympischen Geschichte die meisten standardisierten Regeln, Wertungssysteme und Ausrüstungen aufwiesen. Bei diesen vier Sportarten handelt es sich um den 100-m-Sprint, das 100-m-Freistilschwimmen, die Mannschaftsverfolgung und dem Einzelrudern. Das beste Ergebnis jedes Landes in diesen Disziplinen bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris wurde mit der besten Leistung bei ihrem olympischen Debüt verglichen, um herauszufinden, welche Länder sich seit Beginn der Wettkämpfe sportlich am meisten verbessert haben.
April 6th 1896 – In Athens, the opening of the first modern Olympic Games is celebrated, 1,500 years after the original games are banned by Roman emperor Theodosius I. pic.twitter.com/tpiLgMa8vw
— Historic Hub (@HistoricHub) August 4, 2022
Die Daten zeigen, dass Ungarn die größten Fortschritte in seiner sportlichen Leistung gemacht hat und war mit einer Steigerung von 26 % in allen analysierten Sportarten die am stärksten verbesserte Nation.
Die ungarische Mannschaft schwamm bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris über ein Drittel schneller als bei ihrem Olympiadebüt im Jahr 1896 und verbesserte ihre Zielzeit von 82,2 auf 52,52 Sekunden.
Nach Ungarn folgt als zweitstärkste Nation Schweden mit einer Verbesserung von 23,4 %. Frankreich liegt mit einer Leistungssteigerung von 23,1 % nur knapp hinter Schweden, die Niederlande liegen an vierter Stelle und Großbritannien rundet die Top Fünf ab. So sieht die Liste der Top 10 laut der Analyse aus:
Im Allgemeinen deuten die Daten darauf hin, dass die sportlichen Leistungen im Laufe der Zeit immer besser werden. SportsShoes.com sprach daher mit Damian Bailey, Professor für Physiologie und Biochemie an der University of South Wales, um herauszufinden, ob es eine Grenze für die menschliche Leistung gibt oder ob die Weltrekorde weiterhin in gleichem Tempo gebrochen werden.
Laut dem Professor sind die Menschen zwar noch nicht ganz am Ziel, aber es gibt Grenzen für das, was man als Mensch erreichen kann, sowohl aus physiologischer Sicht als auch psychologischer Sicht. Wissenschaftliche Studien würden zeigen, dass sich die Weltrekorde in den meisten Sportarten in den letzten 20-30 Jahren verlangsamt haben.
Damien Bailey ist jedoch der Ansicht, das man zweifellos neue und innovative Wege finden werde, um eine Leistungsstagnation zu überwinden.
Auch wenn die physiologischen Grenzen irgendwann erreicht sein werden, werden die olympischen Rekorde weiterhin gebrochen werden, weil das Spektakel es verlangt“,
so der Experte und fügte hinzu, dass man eines Tages vielleicht Sprintern zujubeln wird, „die in einem Windkanal gegen einen Gegenwind von 30 km/h anrennen und auf Mikrosekunden genau getimte Rekorde jagen“. Außerdem seien neue Sportarten wie Skateboarding, Sportklettern, Surfen, 3×3-Basketball und Breakdance geradezu prädestiniert, selbst neue Weltrekorde aufzustellen, so der Professor gegenüber SportsShoes.com.
Die ungarische Olympiamannschaft hat bei den Olympischen Spielen in Paris sechs Gold-, sieben Silber- und sechs Bronzemedaillen gewonnen und damit den vierzehnten Platz im Medaillenspiegel belegt. Bei den Paralympics gewann Ungarn fünf Gold-, sechs Silber- und fünf Bronzemedaillen und erzielte damit sein sechstbestes Ergebnis seit 1972, als das Land erstmals an dieser Veranstaltung teilnahm.
via sportsshoes.com, Beitragsbild: MTI/Czeglédi Zsolt