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Ungarn könnte von Strafzöllen auf chinesische Elektroautos enorm profitieren

Ungarn Heute 2024.10.31.

China hat seine großen Automobilhersteller aufgefordert, weitere Investitionen in Europa zu stoppen. Jedoch seien ungarische Projekte nicht in Gefahr, und der größte Elektroautohersteller BYD könnte seinen europäischen Hauptsitz nach Ungarn verlegen und zusätzlich eine Fabrik in Szeged bauen, wie Világgazdaság berichtet.

Die chinesische Regierung hat die Chefs seiner Elektroautohersteller vorgeladen und sie aufgefordert, Investitionen in europäischen Ländern zu stoppen, die Strafzölle auf in China hergestellte Elektrofahrzeuge unterstützen, wie die Nachrichtenagentur Reuters aus mehreren Quellen erfahren haben soll.

Die progressiven Zölle der Europäischen Union von bis zu 45,3 Prozent sind diese Woche in Kraft getreten,

nachdem die Mehrheit der EU Anfang des Monats zugestimmt hat. Zehn Mitgliedstaaten, darunter Frankreich, Polen und Italien, sprachen sich für die Zölle aus, während fünf dagegen stimmten. Zu den letzteren gehören Ungarn und Deutschland, während sich 12 Mitgliedstaaten der Stimme enthielten.

Die ungarische Regierung erklärte mehrmals, dass es ein Fehler sei, Strafzölle auf in China hergestellte Autos zu erheben. Darüber hinaus könnte Ungarn von den Sanktionen jedoch profitieren. Da die Einfuhr von Elektroautos aus China teuer sein wird, werden chinesische Unternehmen ein Interesse daran haben, in der EU zu produzieren und somit die hohen Zölle zu vermeiden. Derzeit werden in Ungarn Batteriefabriken gebaut, und der größte chinesische Elektroautohersteller BYD errichtet ein riesiges Werk in Szeged.

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Nach dem EU-Votum bestellte das Pekinger Handelsministerium die Vorstandsvorsitzenden von BYD, SAIC, Geely und anderen Autoherstellern ein. Die chinesische Regierung „ermutigte“ sie, größere Investitionen in Ländern zu stoppen, die für die Einführung von Zöllen auf ihre Produkte stimmten. Peking hat die Geschäftsführer auch darum „gebeten“, in EU-Ländern zu investieren, die gegen die Zölle gestimmt haben. Dazu gehören Deutschland, Ungarn, Malta, Slowenien und die Slowakei. Dies bedeutet, dass Investitionen in Ungarn nicht gefährdet sind, da Ungarn nicht für die Zölle auf Elektroautos gestimmt hat.

BYD könnte sogar seinen europäischen Hauptsitz aus Kostengründen von den Niederlanden nach Ungarn verlegen,

geht aus den Quellen der Nachrichtenagentur Reuters hervor.

Chinas Vergeltungsmaßnahmen gegen die erhöhten EU-Zölle könnten jedoch neue Dimensionen annehmen. Bislang hat Peking nur beschlossen, Einfuhrzölle von 30-40 Prozent auf berühmte nationale Produkte aus Ländern zu erheben, die für die Zölle gestimmt haben, wie z. B. französischer Cognac, so das Portal.

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via vg.hu, reuters.com, Beitragsbild: MTI/Balogh Zoltán