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Das Problem der schwächelnden Wirtschaft liege nicht in der Industrie, sondern am Handel

Ungarn Heute 2024.11.04.

Die Daten des ungarischen Zentralamts für Statistik haben gezeigt, dass die ungarische Wirtschaft nach anderthalb Jahren wieder in eine technische Rezession eingetreten ist. Nach Wirtschaftsminister Márton Nagy reagiert auch Ministerpräsident Viktor Orbán auf die Daten und erklärte, dass das Problem nicht in der ungarischen Industrieproduktion liegt, sondern im Handel, weshalb eine Politik der wirtschaftlichen Neutralität notwendig ist, so der Regierungschef am Sonntag in der Sendung Vasárnapi újság von Radio Kossuth.

Wie auch wir berichteten, teilte das ungarische Zentralamt für Statistik am Mittwochmorgen mit, dass die Leistung der ungarischen Wirtschaft im dritten Quartal hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb. In den drei Monaten zwischen Juni und September sank das BIP um 0,8 Prozent auf Jahresbasis nach Rohdaten, 0,7 Prozent nach bilanzierten Daten und 0,7 Prozent auf Quartalsbasis.

Wirtschaftsminister Márton Nagy sagte am Mittwoch in Bezug auf die aktuellen Daten des KSH, dass die Regierung bereits darauf hingewiesen habe, dass die Leistung der ungarischen Wirtschaft im dritten Quartal schwächer ausfallen wird. Die Hauptgründe dafür seien Rückgänge in der Industrie, im Baugewerbe und in der Landwirtschaft, aber auch die schwache Leistung der Industrie müsse hervorgehoben werden, die mit der anhaltenden Krise in der deutschen Wirtschaft zusammenhänge.

Jeden Tag gebe es negative Nachrichten über den tragischen Zustand der deutschen Automobilindustrie, was sich stark auf die ungarische Auto- und Batterieindustrie auswirke. Dies wurde nur teilweise durch die positiven Aktivitäten in den Bereichen Logistik, Tourismus, Infokommunikation und Finanzen ausgeglichen, so der Minister.

Vor diesem Hintergrund muss man sich die wirtschaftspolitische Frage stellen, ob die hohe Abhängigkeit Ungarns von der deutschen Wirtschaft vorteilhaft sei, und die Antwort auf diese Frage sei wirtschaftliche Neutralität,

so Márton Nagy und fügt hinzu, dass es trotzdem zunehmend positive Anzeichen dafür gebe, dass die ungarische Wirtschaft einen Wendepunkt erreicht hat. Mithilfe von wirtschaftlicher Neutralität und dem wirtschaftspolitischen Aktionsplan aus 21 Maßnahmen verfolge die Regierung das Ziel, dass die ungarische Wirtschaft im Jahr 2025 um mehr als 3 Prozent wachsen kann.

Korán kezdtük a hetet. Ma rádió, holnap pofozkodás a parlamentben, aztán még este irány Biskek, a türk tanács ülése….

Gepostet von Orbán Viktor am Sonntag, 3. November 2024

Mit Blick auf die jüngsten Wirtschaftsdaten sagte Ministerpräsident Viktor Orbán am Sonntag in einer Sendung von Radio Kossuth, dass Ungarn über die modernsten Autofabriken der Welt verfüge. Das Land produziere auch Komponenten für die Flugzeugindustrie, die Rüstungsindustrie habe enorme Kapazitäten geschaffen, und Ungarn sei schon immer stark in der Elektronik- und IT-Branche gewesen, so dass „mit der ungarischen Industrie alles in Ordnung ist“.

Er fügte hinzu, dass das Problem beim Handel liege: Ungarn produziere weniger, nicht weil es keine guten Fabriken, Arbeitskräfte oder Technologien habe, sondern weil es wenig Nachfrage gebe. Aber das wird sich ändern, und diese Produkte, insbesondere Elektroautos und Batterien, werden in der Weltwirtschaft sehr gefragt sein, so der Regierungschef.

Er erklärte, dass man davon ausgehe, dass das BMW-Werk, die großen Batteriefabriken und die chinesische Elektroauto-Produktion im Raum Szeged im nächsten Jahr anlaufen werden. Dies sind Industriekapazitäten, die, wenn sie ihre Produktion aufnehmen, alle zum Wachstum beitragen werden, so der Ministerpräsident. Des Weiteren machte er darauf aufmerksam, dass diese Situation auch die Aufmerksamkeit darauf lenkt, dass Ungarn wirtschaftlich neutral sein muss, denn

wenn seine Produkte nicht im Westen gekauft werden, „sollten sie im Osten gekauft werden“.

Es ist wichtig für uns, nicht nur die eine Hälfte der Weltwirtschaft als Kunden zu haben, sondern auch die andere Hälfte, denn sonst können wir unsere sehr hochwertigen Produkte von Weltrang nicht verkaufen, betonte er.

Viktor Orbán kündigte an, dass sich in dieser Woche die westlichen Länder in Ungarn treffen werden, wobei es sich dabei um das größte diplomatische Ereignis in der Geschichte Ungarns handeln werde. Nicht nur EU-Staats- und Regierungschefs wie die Deutschen, die Franzosen und die Niederländer, sondern auch Staats- und Regierungschefs aus Nicht-EU-Ländern wie Großbritannien, der Türkei, den Kaukasusländern, den Ländern des nördlichen und westlichen Balkans würden in Budapest zusammenkommen, um sich mit zwei wichtigen Themen zu befassen: die US-Präsidentschaftswahlen und die Notwendigkeit, die sinkende Wettbewerbsfähigkeit Europas umzukehren.

Der ehemalige italienische Ministerpräsident und frühere Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi, der kürzlich eine umfassende Studie über die Wettbewerbsfähigkeit der EU verfasst hat, wird ebenfalls in Budapest erwartet, so Viktor Orbán.

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via MTI, Beitragsbild: Facebook/Orbán Viktor