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Ungarische Studenten fürchten Einschränkungen durch das slowakische Sprachgesetz

MTI - Ungarn Heute 2024.12.06.

Burg von Pressburg (Pozsony, Bratislava), Wahrzeichen der slowakischen Stadt

Die Landeskonferenz studentischer Selbstverwaltungen (HÖOK) ist besorgt über die Entwicklungen bezüglich der geplanten Änderung des Gesetzes über die Staatssprache der Slowakischen Republik. In einer Erklärung, die der MTI am Donnerstag zugesandt wurde, wies die Studentenorganisation darauf hin, dass der Gesetzesentwurf nach durchgesickerten Informationen den Gebrauch von Minderheitensprachen erheblich einschränken und damit die sprachliche und kulturelle Identität der ungarischen Gemeinschaft in der Slowakei gefährden würde.

Der Entwurf sieht vor, dass bei offiziellen Kontakten nur noch die slowakische Sprache verwendet werden darf und dass die slowakischen Aufschriften auf Informationstafeln viel größer sein müssen als die der Minderheitensprachen. Bei Verstößen gegen die Vorschriften würden empfindliche Geldstrafen von bis zu 5 000 € verhängt. Dies würde es beispielsweise unmöglich machen, auf Ungarisch Fahrkarten zu kaufen, Pakete zu verschicken oder sogar den Rettungsdienst auf Ungarisch anzurufen, und würde alltägliche Behördengänge erheblich erschweren.

Die Änderungen würden nicht nur das praktische Leben erschweren, sondern auch gegen die einschlägigen Artikel der Verfassung der Slowakischen Republik verstoßen, in denen das Recht der Minderheiten auf den Gebrauch ihrer Sprachen anerkannt wird.

Sie besagen, dass niemand aufgrund seiner Muttersprache diskriminiert werden darf und dass Minderheiten das Recht haben, ihre Muttersprache in öffentlichen Ämtern zu verwenden. Das derzeitige Gesetz über die nationalen Minderheitensprachen geht sogar noch weiter und gewährleistet zum Beispiel zweisprachige Schilder in Gemeinden, in denen der Anteil einer bestimmten Minderheit 15 % erreicht.

Es wird betont, dass die HÖOK zusammen mit seiner Mitgliedsorganisation, die die ungarischen Studenten in der Slowakei vertritt, dem Studentennetzwerk, es für äußerst wichtig hält, dass die ungarischen Gemeinschaften jenseits der Grenzen ihre sprachliche und kulturelle Identität bewahren können. Die Muttersprache ist nicht nur ein Mittel zur Kommunikation, sondern auch einer der wichtigsten Eckpfeiler der Identität.

Das Recht, in seiner Muttersprache zu sprechen, mit Institutionen oder öffentlichen Diensten in Kontakt zu treten, verbessert nicht nur die Lebensqualität in der Praxis, sondern ist auch eine Garantie für das Überleben von Gemeinschaften.

Die Ungarn in der Slowakei haben, wie andere Gemeinschaften jenseits der Grenze, ihre Kultur und Identität über Jahrhunderte hinweg bewahrt, oft unter widrigen Umständen. Ihre Unterstützung, die Bewahrung ihrer kulturellen Werte und ihrer Muttersprache liege nicht nur im Interesse der lokalen ungarischen Gemeinschaften, sondern sei ein gemeinsames Anliegen der gesamten ungarischen Nation, heißt es in der Mitteilung.

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Via MTI Beitragsbild: Pixabay