Der spektakuläre Anstieg der Nachfrage nach Elektroautos ist u.a. auf die sinkenden Preise zurückzuführen.Weiterlesen
Der Automarkt in Ungarn verzeichnete 2024 ein deutliches Wachstum. Im vergangenen Jahr wurden 12.607 Pkw neu zugelassen, 13 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte der Ungarische Verband der Kraftfahrzeugimporteure (MGE) am Freitag mit.
Besonders stark war das Wachstum bei den Elektroautos. Hier wurden 47,8 Prozent mehr Fahrzeuge zugelassen als 2023. Die MGE führt dies auf die erneuerte staatliche Förderung und die wachsende Auswahl an Elektromodellen zurück.
Allerdings waren nur 7 Prozent der neu zugelassenen Pkw Elektroautos. Im europäischen Vergleich ist dies nach wie vor ein niedriger Wert und entspricht dem regionalen Durchschnitt.
Der ungarische Automarkt folge zwar den globalen Trends, aufgrund regionaler Besonderheiten dürften Verbrennungsmotoren hier aber noch länger eine wichtige Rolle spielen, so die Mitteilung.
Auch die Zahl der Neuzulassungen von leichten Nutzfahrzeugen stieg deutlich an. Insgesamt wurden 24.772 Fahrzeuge zugelassen, gegenüber 20.744 im Jahr 2023. Der Markt für leichte Nutzfahrzeuge übertraf in jedem Quartal den Vergleichszeitraum des Vorjahres, besonders stark war das zweite Quartal.
Bei den schweren Nutzfahrzeugen gab es hingegen einen Rückgang. Im vergangenen Jahr wurden 5.281 Fahrzeuge neu zugelassen, ein Minus von 16,5 Prozent gegenüber 2023. Als Hauptgrund für den Rückgang werden die wirtschaftliche Unsicherheit und steigende Kosten genannt. Aufgrund hoher Kraftstoff- und Energiepreise sowie teurer Finanzierungsmöglichkeiten konzentrierten sich Unternehmen eher auf die Erhaltung bestehender Fahrzeuge, anstatt neue zu kaufen. Viele Unternehmen verschoben oder reduzierten die Erneuerung ihrer Flotte, heißt es.
Die Zahl der neu zugelassenen Busse sank um 50,4 Prozent auf 416 Fahrzeuge. Auch hier sind ausbleibende Beschaffungen und die vergleichsweise hohe Basis des Vorjahres für den Rückgang verantwortlich.
Der Markt für Motorräder zeigt hingegen seit langem positive Trends. Im vergangenen Jahr wurden 8.054 Motorräder neu zugelassen, ein Plus von 22,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Im Jahr 2024 wurden 110.960 gebrauchte Pkw neu zugelassen, was einem jährlichen Anstieg von 5 Prozent entspricht.
Besonders positiv ist, dass 2024 mehr neue Pkw zugelassen wurden als gebrauchte. Nach 2023 kamen also auch im vergangenen Jahr mehr Neuwagen auf Ungarns Straßen als Gebrauchtwagen.
Dies sei eine besonders erfreuliche Entwicklung, wenn man bedenke, dass der ungarische Fahrzeugbestand aus sehr alten Fahrzeugen besteht. Das Durchschnittsalter eines Pkw in Ungarn liege bei fast 16 Jahren, erinnert die Mitteilung.
Für das Jahr 2025 erwartet der Verband in den meisten Fahrzeugkategorien ein Ergebnis auf dem Niveau von 2024. Auf dem Markt für Elektroautos wird dank staatlicher Anreize ein minimales Wachstum erwartet. Bei den Motorrädern prognostiziert die MGE für 2025 einen Anstieg von mindestens 5 Prozent.
via mti.hu, Beitragsbild: Pixabay