Bukarester Liszt-Institut zeigt aufwühlende Bilder einer Umweltkatastrophe

Der aus Szeklerburg (Csíkszereda, Miercurea Ciuc) stammende Fotograf Csaba Balási eröffnet am Dienstag am Bukarester Sitz des Liszt-Instituts eine Ausstellung zu Ehren von Károly Szathmári Pap bzw. des Tages der rumänischen Fotografie.

Der Geburtstag des ungarisch-rumänischen Fotografen und Malers Károly Szathmári Pap (Carol Popp de Szatmári, 11.01.1812 Klausenburg – 03.07.1887 Bukarest) wird seit 2011 als Tag der rumänischen Fotografie gefeiert, und die ungarische Kulturmission in Bukarest begeht ihn jedes Jahr.

Károly Szathmári Pap, der auch als erster Kriegs-Fotojournalist gilt, studierte in seiner Heimatstadt, Wien und Italien, und lebte dann in Klausenburg (Kolozsvár, Cluj), wo er zahlreiche Landschaften, Städte- und Genrebilder malte. Diese wurden 1842-43 in einer Serie von Steindrucken mit dem Titel „Siebenbürgen in Bildern“ veröffentlicht. 1843 zog er nach Bukarest, wo er als Maler und Fotograf für den Hof des wallachischen Fürsten arbeitete und zum Pionier der rumänischen Fotografie wurde.

Die erste diesjährige Ausstellung des Liszt-Instituts in Bukarest zeigt eine Reihe von Fotografien von Csaba Balási mit dem Titel »Sterben einer Kirche«.

Die ehemalige Siedlung Geamăna (Szászavinc) im Siebenbürgischen Erzgebirge war Schauplatz einer ökologischen Katastrophe, die durch die Industrialisierung in Rumänien verursacht wurde. Zunächst ertrank der Großteil des Dorfes im Pochschlamm des Speicherbeckens einer nahe gelegenen Kupfermine, dann wurde auch die Kirche auf einem Hügel hoch über dem Dorf überflutet. Die Fotoserie von Csaba Balási fängt dieses Geschehen ein.

Die gelblichen und rötlichen Farben des schwefelsäurehaltigen Pochschlamms wirken wie eine außerirdische Landschaft und machen auf die schreckliche Umweltkatastrophe und das Sterben des Dorfes aufmerksam.

Die Ausstellung wird am Dienstagabend um 19 Uhr in Anwesenheit des Fotokünstlers von Attila Korodi, Bürgermeister von Szeklerburg und ehemaliger Umweltminister Rumäniens, und Eugen Negrea, Präsident des Verbands der Fotokünstler Rumäniens (AAFR), eröffnet.

Csaba Balási ist der einzige Fotograf aus Rumänien, der den Meistertitel der Fédération Internationale de l’Art Photographique (FIAP) trägt,

die höchste Auszeichnung dieser angesehenen internationalen Organisation.

Die Ausstellung von Csaba Balási ist noch bis zum 14. Februar am Sitz des Liszt-Instituts in Bukarest zu sehen.

Via MTI Beitragsbild: Institutul Liszt București / Liszt Intézet Bukarest Facebook