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Zwischen Öl und Digitalisierung: Ungarn und die Emirate erweitern Zusammenarbeit

Ungarn Heute 2025.01.29.
Viktor Orbán (Mitte links) und Scheich Muhammad bin Zayed Al Nahyan, Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate und Herrscher von Abu Dhabi (Mitte rechts)

Ministerpräsident Viktor Orbán befindet sich derzeit auf einem zweitägigen offiziellen Besuch in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Mittelpunkt der Reise steht die Vertiefung der bilateralen Beziehungen, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft und Handel.

Viktor Orbán traf mit Scheich Muhammad bin Zayed Al Nahyan, dem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate und Herrscher von Abu Dhabi, zusammen.

Es ist das erste Mal, dass ein ungarischer Ministerpräsident die Emirate offiziell besucht.

Neben den politischen Gesprächen nimmt der Premierminister auch an einem Geschäftsfrühstück mit führenden Unternehmensvertretern der Emirate teil. Eine hochrangige Wirtschaftsdelegation aus Ungarn, mit Vertretern der Energie-, Finanz-, IT-, Telekommunikations- und Rüstungsindustrie, begleitet den Ministerpräsidenten.

„Die Vereinigten Arabischen Emirate sind heute eines der wichtigsten Finanz-, Handels- und Verkehrszentren der Welt“, schrieb Viktor Orbán in einem Beitrag auf seiner Social-Media-Seite. „Es herrscht ein harter Kampf um die dortigen Wirtschafts- und Investitionsmöglichkeiten, von New York über Paris bis Peking. Ungarn ist in diesen Wettbewerb eingestiegen. Daraus werden steigende Löhne und eine stärkere Mittelschicht resultieren“, so der Premierminister.

„Ungarn ist zu einem Treffpunkt für östliche und westliche Investitionen geworden, und wir bieten die sichersten Kooperationsmöglichkeiten für die größten Unternehmen aus dem Osten und dem Westen. Auch führende Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zeigen zunehmend Interesse an Investitionen in Ungarn“, schrieb der Außen- und Handelsminister auf seiner Social-Media-Seite.

Péter Szijjártó betonte in Abu Dhabi die dynamische Entwicklung der bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Das Handelsvolumen habe im vergangenen Jahr bereits eine halbe Milliarde Dollar erreicht,

nun sei eine Vereinbarung über die Ausweitung der Zusammenarbeit auf neue Bereiche getroffen worden,

gab er bekannt. Geplant sind Kooperationen in der Öl- und Gasförderung, der Energienutzung und bei erneuerbaren Energien. Auch im Bankensektor, der Digitalwirtschaft, der Telekommunikation und der Rüstungsindustrie wollen Unternehmen beider Länder enger zusammenarbeiten. Zukünftig soll auch die Kooperation im Lebensmittelsektor ausgebaut werden.

Der Minister kritisierte die abnehmende Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Union im Vergleich zur dynamischen Entwicklung der Golfregion. Die EU habe ein Interesse an einer engen Zusammenarbeit mit den Golfstaaten. Péter Szijjártó bedauerte das Scheitern früherer Versuche eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Golf-Kooperationsrat. Er sprach sich für bilaterale Freihandelsverhandlungen zwischen der EU und den Vereinigten Arabischen Emiraten aus.

Ungarn und die Emirate bekräftigten ihre enge Zusammenarbeit in internationalen Organisationen,

so Péter Szijjártó. Beide Länder setzen sich für Frieden, die Lösung von Konflikten und die Bekämpfung des Terrorismus ein. Der Minister lobte die „stabilisierende, zurückhaltende und gemäßigte Politik“ der Emirate, die auch zur Linderung von Konflikten in verschiedenen Teilen der Welt beitrage.

Dieser Besuch unterstreicht das wachsende Interesse Ungarns an einer stärkeren Partnerschaft mit den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Ausweitung der Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen dürfte beiden Ländern Vorteile bringen.

Abkommen über militärische und rüstungsindustrielle Zusammenarbeit mit den Emiraten
Abkommen über militärische und rüstungsindustrielle Zusammenarbeit mit den Emiraten

Die Stärkung der Beziehungen könnte das Streitkräfteentwicklungsprogramm ergänzen.Weiterlesen

via mti.hu, Beitragsbild: Vivien Cher Benko/Pressebüro des Ministerpräsidenten/MTI