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Szárhegy 50 – Eine siebenbürgische Künstlerkolonie trotzt Diktatur und Wirtschaftskrise

MTI - Ungarn Heute 2025.02.12.

Anlässlich des 50. Jahrestags der Gründung der Künstlerkolonie von Gyergyószárhegy (Grünberg, Lăzarea) wird am 7. März in der Kunsthalle Budapest eine Ausstellung mit Werken von 64 Künstlern der siebenbürgischen Künstlerkolonie eröffnet.

Die Ausstellung mit dem Titel Szárhegy 50 – Zeitgenössische Ansichten vermittelt die universellen Werte der Künstlerkolonie durch eine Vielfalt von Themen und Genres. Von den rund 1.000 Künstlern, die in den vergangenen 50 Jahren in Grünberg gearbeitet haben, werden die Werke von 64 Künstlern in der Kunsthalle zu sehen sein.

Die ersten Künstlercamps wurden Mitte der 1970er Jahre, während der kommunistischen Diktatur in Rumänien, im Franziskanerkloster von Grünberg organisiert. Die Künstlerkolonie, die aus ethnischen und ideologischen Gründen einer strengen Zensur unterzogen wurde und zunächst vor allem ungarische und rumänische Künstler aus Rumänien beherbergte, war vom Anfang an von Dialog und Toleranz geprägt. Nach den strukturellen Veränderungen in den späten 1990er Jahren übernahmen István Erős und Zsolt Siklódy die Leitung der Künstlerkolonie, definierten ihren Geist neu und erweiterten ihren Horizont, wobei sie sich auf lokale Werte konzentrierten. Mit der Ausweitung der Genreoptionen kamen ortsspezifische Werke hinzu, die sich auf die Beziehung zwischen Natur und Kunst konzentrieren.

In der Künstlerkolonie legte das Team um István Erős und Ferenc Siklódy großen Wert auf den Aufbau internationaler Beziehungen, deren kontinuierliche Pflege und Erweiterung sich als Schlüsselfaktor für die kommenden Jahrzehnte erwies. Dies wird in der Ausstellung in der Kunsthalle durch die Netzwerkgrafiken von Albert László Barabási und Csaba Both dargestellt.

Die Mitteilung der Kunsthalle zitiert István Erős, den ehemaligen Leiter der Künstlerkolonie Szárhegy, den Initiator und Organisator der Ausstellung, Rektor der Ungarischen Universität der Schönen Künste (MKE), mit den Worten:

Die Tatsache, dass die Künstlerkolonie Szárhegy fünf Jahrzehnte überlebt hat – die dunkelsten Jahre der kommunistischen Diktatur in Rumänien, die turbulente Zeit nach der Wende, die ersten Jahre der Demokratie, die künstlerische und kulturelle Anliegen nicht immer berücksichtigten – ist an sich schon eine große Leistung.

Die 50-jährige Geschichte der Kunstkolonie Sárhegy beweist auch, dass mit einem ausgereiften künstlerischen Konzept bedeutende intellektuelle Werkstätten erfolgreich an Orten arbeiten können, die weit von den großen Kunstzentren entfernt sind, wo ortsspezifische Kunstwerke, die im Kontext der natürlichen und ländlichen Umgebung entstanden sind, neue Inhaltsebenen offenbaren und gültige lokale Antworten auf globale Themen liefern, betonte er.

Foto: Műcsarnok – Kunsthalle Budapest Facebook

Die Ausstellung ist bis zum 27. April zu sehen.

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Via MTI Beitragsbild: Műcsarnok – Kunsthalle Budapest Facebook