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Das Mittagsgeläut und der Csárdás sind nun offiziell „Hungarika“

MTI - Ungarn Heute 2025.02.12.

Statue von Johann Hunyadi auf dem Széchenyi-Platz in Fünfkirchen (Pécs)

Die Sammlung der Hungarika wurde um das Mittagsgeläut und den Csárdás-Tanz erweitert, und die Csárda (Tscharda, ungarische Bauernschenke) wurde in die Sammlung Ungarischer Werte aufgenommen, gab Landwirtschaftsminister István Nagy auf seiner Social-Media-Seite bekannt.

Mit dieser Entscheidung erhöht sich die Zahl der in die Hungarika-Sammlung aufgenommenen Werte von 92 auf 94, und die Sammlung Ungarischer Werte enthält nun 155 Einträge.

Fact

Johann Hunyadi, einer der größten Feldherren der ungarischen Geschichte, stieg von einer bescheidenen Position zum einflussreichsten Adeligen und reichsten Grundbesitzer des Landes auf. Er setzte alle Einnahmen aus seinen Ländereien ein, um die osmanische Eroberung vom Süden her zu brechen und die türkische Herrschaft auf dem Balkan zu beenden. Erst in den späten 1440er Jahren erkannte er, dass die Macht des Königreichs Ungarn allein nicht ausreichte, um die islamische Expansion aufzuhalten; während Europa der türkischen Bedrohung gleichgültig gegenüberstand, konzentrierte er alle seine Bemühungen auf die Verteidigung der Grenzen.

Schlacht von Belgrad (4-22 iulie 1456); Legende: Ungarische Truppen (Johann Hunyadi, Johannes Capistrano, Michael Szilágyi, Kreuzfahrer); Osmanische Truppen (Mehmed II., Janitscharen, Armeekorps von Rumelien bzw. Anatolien, osmanische Artillerie); Ungarische Boote; Osmanische Schiffsblockade; Osmanische Belagerungskanonen; Sumpfgebiet. Grafik: MTI

Der größte Eroberer der osmanischen Geschichte, Mehmed II., fand in Johann Hunyadi einen würdigen Gegner, der am 22. Juli 1456 unter Belgrad das Heer des Sultans vernichtete, der sich für unbesiegbar hielt. An den weltverändernden Sieg erinnert bis heute das Mittagsgeläut der katholischen Kirchen, vom Papst Callixtus III. angeordnet. Ungarns Regent wurde am 11. August 1456 von der Pest dahingerafft. Die Inkarnation des christlichen Rittertums wird gleichermaßen von Ungarn, Serben und Rumänen beansprucht.

In mehreren späteren Dokumenten erwähnte der Papst das Mittagsläuten als Danksagung für das Wunder von Belgrad. Durch die Erneuerung der früheren päpstlichen Bulle verfügte Papst Alexander VI. am 9. August 1500, mitten im Heiligen Jahr des Jubiläums, dass die Glocken jeden Mittag in der ganzen christlichen Welt geläutet werden sollten, um anzudeuten, dass die Verteidigung des Christentums und die christliche Solidarität zu allen Zeiten und an allen Orten eine wichtige Aufgabe ist.

Neuer Glockenstuhl in Bad Tuschnad (Tusnádfürdő), Szeklerland. Foto: RMDSZ Facebook

Mit den Hungarika werden die Spitzenleistungen der ungarischen Nation gewürdigt. Die Sammlungen Ungarischer Werte auf Orts-, Gemeinde-, Komitats, Nachbarlands-, Regional- und Branchen-Ebene und die Hungarika-Sammlung umfassen Lebensmittel und Folklore, Natur-, Kultur- und Bauerbe.

Der Hungarika-Ausschuss erklärte das Mittagsgeläut, das erstmals 1456 die Christen zum Gebet für den ungarischen Sieg gegen die Osmanen aufrief und zu einem Symbol der Danksagung geworden ist, zum Hungarikum. Ebenfalls in die Sammlung aufgenommen wurde die Tradition des Csárdás-Tanzes, des beliebtesten und bekanntesten traditionellen ungarischen Tanzes in der Welt, der noch immer lebendig ist und von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe gelistet ist, so das Landwirtschaftsministerium.

UNESCO Weltkulturerbe: Csárdás tanzen für die Ewigkeit
UNESCO Weltkulturerbe: Csárdás tanzen für die Ewigkeit

Die Tradition des „Csárdás“-Tanzes wurde in die Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO aufgenommen.Weiterlesen

Via MTI Beitragsbild: Wikipedia