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Auch im Schatten der Dürre zeigt sich der Agrarsektor optimistisch

Ungarn Heute 2025.03.06.

Der Optimismus im Agrarsektor wird durch die Vorbereitungen für die Investitionsausschreibungen gestärkt. Die Stimmung der Landwirte wird jedoch davon abhängen, ob die Dürre, unter der wir bereits jetzt leiden, länger anhalten wird, so der Geschäftsführer des Agrar- und Lebensmittelgeschäfts der MBH Bank.

Der MBH AgrarTrend Index befindet sich seit mehr als einem Jahr konstant in der Nähe des Gleichgewichts, sagte Dávid Hollósi, Geschäftsführer des Agrar- und Lebensmittelgeschäfts der MBH Bank, auf einer Pressekonferenz, auf der die Ergebnisse des vierten Quartals des vergangenen Jahres vorgestellt wurden, wie Világgazdaság berichtet. Ende 2024 schloss der Index bei 33,7 Punkten, und das Gleichgewicht würde bei 35 Punkten liegen.

Es scheint, dass die bereits eingetretene Dürre die Erzeuger nicht entmutigt hat.

Die verbesserten Aussichten sind auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Vorbereitung der Investitionsausschreibungen begonnen hat

und die Zuschlagsbriefe für kleinere Ausschreibungen in der Lebensmittel- und Viehwirtschaft bald an die Gewinner verschickt werden. Es gibt keinen anderen Wirtschaftszweig mit einem so großen Programm – etwa 3.000 Milliarden Forint (7,5 Mrd. Euro) – wie die Landwirtschaft, so der Geschäftsführer.

Was die Situation in den einzelnen Sektoren betrifft, so habe der Optimismus in der Viehzucht etwas nachgelassen. Während die pflanzliche Produktion im letzten Jahr unter der Dürre litt und auch in diesem Jahr mit Wasserknappheit zu rechnen ist, sorgen die steigenden Getreidepreise, einschließlich der Weizenpreise in der Größenordnung von 90.000 Forint pro Tonne (226 Euro), dafür, dass die Landwirte bereits ausreichend Gewinn machen, sagte er. Die Dürre scheint jedoch etwas zu sein, mit dem man langfristig „fertig werden“ muss.

Bei den Ackerkulturen haben sich die Erwartungen trotz des Wassermangels verbessert,

insbesondere bei der Sonnenblume, die trockenheitstolerant ist und auf dem Markt gute Preise erzielt und den Mais ersetzt, dessen Anbaufläche von einer Million Hektar auf 700-800 Tausend Hektar zurückgehen dürfte. Die Ausfuhren von Feldfrüchten haben auf jeden Fall zugenommen, weil die Landwirte jetzt keine Lagerbestände anlegen oder „spekulieren“, erklärte Dávid Hollósi und fügte hinzu, dass dies ihnen ein Einkommen verschafft habe und sie bereits größere Mengen an Inputs als in den letzten Jahren gekauft hätten.

Im Zusammenhang mit den Rekordpreisen im Milchsektor wies der Geschäftsführer darauf hin, dass in den Dürrejahren die Futtermittel für Milchkühe relativ knapp waren und die Maul- und Klauenseuche aufgetreten ist. Auf dem deutschen Markt ist dagegen ein durch einen Mangel an Milchfett verursachter Nachfragemarkt entstanden, der durch China als Großabnehmer noch verschärft worden ist.

Der Gewinner des letzten Jahres war der Schweinesektor, wo der Boom nun aufgrund des Überangebots auf dem deutschen Markt einzubrechen drohe, während die Nachfrage nach Fleisch nicht überragend war. Die Geflügelproduzenten wurden erneut von der Vogelgrippe getroffen, aber die Masthähnchen seien in einer sehr guten Position, während die Wasservogelzüchter eine schwierigere Zeit vor sich haben, so Dávid Hollósi.

Im Obst- und Gemüsesektor sei es eine gute Nachricht für die Verbraucher, dass die Preise für Rispentomaten und Gurken um 10-25 % gefallen sind. Jedoch müssten die industriellen Gemüseproduzenten unter dem enormen Marktdruck chinesischer Waren arbeiten. Die Agrarmärkte werden heute vor allem von globalen politischen Faktoren wie Trumps Handels- und Zollpolitik und den Beziehungen zwischen China und den USA beeinflusst.

Obwohl die Auswirkungen der Zölle negativ sind, erwartet MBH in diesem Jahr eine Ausweitung des internationalen Agrarhandels. Auch für dieses Jahr wird prognostiziert, dass es keine Entlastung von den gestiegenen Kosten geben wird.

Die Effizienz wird der Schlüsselfaktor auf dem Markt sein und die Rolle der Qualität wird gestärkt werden.

Aus diesem Grund, so Dávid Hollósi, sind die Investitionsausschreibungen zu begrüßen, da sie die Wertschöpfung und Qualität unterstützen.

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via vg.hu, Beitragsbild: Facebook/Nagy István