
In der Nacht des 28. Februar ist ein Drohnenangriff auf eine wichtige Kompressorstation an der Gaspipeline erfolgt.Weiterlesen
Aufgrund eines ukrainischen Drohnenangriffs musste die Öllieferung über die Druschba-Pipeline nach Ungarn unterbrochen werden, aber die Reparaturarbeiten sind bereits im Gange, so dass der Transit im Laufe des Tages wieder aufgenommen werden könnte, sagte Außen- und Handelsminister Péter Szijjártó am Dienstag auf dem Flug nach Stuttgart.
Der Minister berichtete, dass sich der Krieg in der Ukraine immer mehr zuspitzt. In der Nacht auf Dienstag sei ein Drohnenangriff auf eine der Messstationen der für die Ölversorgung des Landes wichtigen Druschba-Pipeline verübt worden, was zu einer vorübergehenden Aussetzung der Lieferungen geführt habe.
Er habe mit dem für Energiefragen zuständigen stellvertretenden russischen Ministerpräsidenten telefoniert, der ihm mitteilte, dass der ukrainische Anschlag die Lieferung der Pipeline vorerst verhindert habe, dass aber Reparaturarbeiten im Gange seien und dass der Transit nach Ungarn, sofern keine unvorhergesehenen Umstände eintreten, am späten Nachmittag oder frühen Abend wieder aufgenommen werden könne.
Wenn der Betrieb der Druschba-Pipeline vereitelt wird, wird die Versorgung Ungarns und der Slowakei mit Erdöl praktisch unmöglich“,
warnte er. Péter Szijjártó nannte Angriffe auf die Energieinfrastruktur, die Ungarn versorgt, inakzeptabel.
„Wir haben unseren Standpunkt in Brüssel wiederholt deutlich gemacht, und die Europäische Kommission hat uns zugesichert, dass es keine Angriffe auf die Energieinfrastruktur in Ungarn geben wird. Leider wurde die Garantie der Europäischen Kommission nun schon zum wiederholten Mal verletzt“, bemerkte der Chefdiplomat.
Wir fordern die Ukrainer auf, die Energieinfrastruktur für den Transit nach Ungarn nicht anzugreifen“,
sagte er. Der Minister erklärte anschließend, dass Ungarn keine Schuld am Krieg trage, nicht dafür verantwortlich sei, sich bisher herausgehalten habe und sich auch weiterhin heraushalten wolle. „Die Energieversorgung Ungarns ist eine Frage der Souveränität, und wir erwarten, dass jeder dies respektiert“, betonte er.
„Es ist klar, dass wir so schnell wie möglich Frieden brauchen, denn je eher es Frieden gibt, desto eher werden diese Angriffe aufhören, und desto eher können wir die Energieinfrastruktur für den Transit nach Ungarn völlig sicher machen“, fuhr er fort. „Wir hoffen deshalb, dass die Friedensbemühungen von Präsident Trump in dieser Woche erfolgreich sein werden“, fügte er hinzu.
Am späten Nachmittag gab der Chefdiplomat bekannt, dass der russische Systembetreiber die durch den ukrainischen Drohnenangriff verursachten Schäden behoben habe, so dass die Öllieferungen nach Ungarn wieder aufgenommen wurden.
Der letzte ukrainische Drohnenangriff auf die Energieinfrastruktur für den Transit nach Ungarn erfolgte in der Nacht des 28. Februar und richtete sich gegen die TurkStream-Kompressorstation Russkaja. Eine Reaktion der EU-Kommission auf die jüngsten Vorkommnisse ist noch ausständig.
Via MTI Beitragsbild: Pixabay