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Ungarn wird Vorschläge der EU bezüglich Gentechnik in der Landwirtschaft nicht unterstützen

Ungarn Heute 2025.03.28.

Laut Csaba Dömötör, Fidesz-Abgeordneter im EP, hat die Abstimmung im Ausschuss des Europäischen Parlaments die Frage der Gentechnik in der Landwirtschaft wieder in den Vordergrund gerückt. Der Politiker wies darauf hin, dass das ungarische Grundgesetz den Anbau von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen verbietet und man die Vorschläge nicht unterstützen werde, berichtet Magyar Nemzet.

„Es ist nicht das erste Mal, dass die Große Koalition aus EVP und Liberalen das Thema Gentechnik in die Berichte über die Landwirtschaft im Europäischen Parlament aufgenommen hat. Dies geschah bei der heutigen Abstimmung im Ausschuss“, heißt es in dem Facebook-Post von Csaba Dömötör. Dem Politiker zufolge unterstützt die große Koalition die Verbreitung solcher Technologien, allerdings verbietet das ungarische Grundgesetz den Anbau von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen.

Wir haben über zwei Berichte abgestimmt, einen über den langfristigen Haushalt der EU und den anderen über die Wasserwirtschaft. Laut dem von der großen Koalition angenommenen Text könnten gentechnisch veränderte Technologien auch eine Lösung für die Wasserknappheit sein. „Sie wollen auch, dass mehr Geld aus dem EU-Haushalt für die Erforschung neuer Gentechniken ausgegeben wird“, erklärte der Abgeordnete und fuhr fort:

Die ungarische Verfassung verbietet eindeutig den Anbau von gentechnisch veränderten Nutzpflanzen. Daher können und werden wir keine Vorschläge unterstützen, die die Verbreitung von Gentechnologien fördern.“

Auf der Website des Agrarministeriums für eine GVO-freie Landwirtschaft wird daran erinnert, dass bisher zwei gentechnisch veränderte Pflanzen für den Anbau in der EU zugelassen wurden: der gentechnisch veränderte Mais MON810 und die gentechnisch veränderten Kartoffeln Amflora. Letztere wurde nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs in einem von Ungarn angestrengten und gewonnenen Verfahren nach zwei Jahren vom Markt genommen. Beide GV-Sorten sind in Ungarn verboten, ebenso wie der Anbau aller anderen GV-Kulturen.

Im Jahr 2006 einigten sich die fünf damaligen Parlamentsparteien auf eine GVO-freie Strategie für Ungarn. Diese Strategie ist seitdem unverändert geblieben, und auch das neue Grundgesetz, das am 1. Januar 2012 in Kraft getreten ist, setzt das Ziel, die ungarische Landwirtschaft frei von gentechnisch veränderten Organismen zu machen, heißt es auf der Website des Ministeriums.

Wie sie betonen, fehlt es an langfristigen Umweltverträglichkeitsstudien, ordnungsgemäß durchgeführten toxikologischen/allergologischen Studien und Fütterungsversuchen. Das derzeitige Wissen würde nicht ausreiche, um die ökologischen, gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Risiken von GVO realistisch zu bewerten.

Wenn diese Organismen in die Umwelt gelangen, ist es sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich, sie zu überwachen und aus dem Verkehr zu ziehen,

warnt das Ministerium.

Die GVO-freie Politik stützt sich einerseits auf wissenschaftliche Erkenntnisse über die bereits bekannten negativen Auswirkungen bestimmter GVO. Andererseits müsse man an künftige Generationen, die Sicherheit der Umwelt und nicht zuletzt an den wachsenden Wettbewerbsvorteil denken, den der GVO-freie Status Ungarn auf dem Markt verschafft.

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via magyarnemzet.hu, gmo.kormany.hu, Beitragsbild: pixabay