
Unter anderem wird die Veranstaltung von Messen und Ausstellungen mit anfälligen Tierarten im ganzen Land verboten.Weiterlesen
Die Ausbreitung der ansteckenden Maul- und Klauenseuche hat zu erheblichen Einschränkungen im Grenzverkehr zwischen Ungarn und Österreich geführt. Wie das ungarische Nationale Polizeipräsidium mitteilte, sind seit Samstag insgesamt 20 Grenzübergänge an der gemeinsamen Grenze für den Personen- und Fahrzeugverkehr gesperrt. Diese Maßnahme wurde von österreichischer Seite aufgrund einer Virusinfektion bei Paarhufern ergriffen und trat bereits am 5. April in Kraft.
Betroffen von den Sperrungen sind die Übergänge:
Reisende und Pendler müssen sich darauf einstellen, dass es an den weiterhin geöffneten Grenzübergängen zu längeren Wartezeiten kommen kann. Zu den weiterhin passierbaren Übergängen zählen unter anderem Szentgotthárd-Rábafüzes, Bucsu-Szombathely, Kőszeg, Hegyeshalom und einige kleinere Übergänge im Burgenland. Eine detaillierte Auflistung der geöffneten Grenzübergänge ist auf der Webseite der ungarischen Polizei einsehbar.
Die ungarischen Behörden bitten alle Reisenden dringend, ihre Fahrten im Hinblick auf die Situation zu planen und die offizielle Webseite der Polizei regelmäßig auf aktuelle Informationen zu überprüfen.
Der ungarische Landwirtschaftsminister István Nagy betonte am Sonntag auf einer Pressekonferenz in Mosonmagyaróvár, dass die Bekämpfung der ansteckenden Maul- und Klauenseuche im Komitat Győr-Moson-Sopron mit voller Kraft vorangetrieben werde. Er gab bekannt, dass
es derzeit keine neuen Ausbrüche gebe und weiterhin vier Ortschaften von der Virusinfektion betroffen seien.
In zwei dieser Ortschaften sei die Sanierung bereits abgeschlossen, in den anderen beiden laufe sie. Die betroffenen Betriebe wurden unter Quarantäne gestellt und unterliegen strengsten Kontrollen, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. „Wir tun alles, damit das Virus von dort nicht entweichen kann“, versicherte der Minister. Die Desinfektionsstellen wurden verstärkt, die Überwachung der Betriebe intensiviert und die Einhaltung der Seuchenschutzbestimmungen streng kontrolliert.
Um die infizierten Gebiete wurde eine zehn Kilometer lange Sperrzone eingerichtet, in der die Jagd verboten ist. Zur diagnostischen Untersuchung wurden Berufsjäger beauftragt, Wild zu erlegen und Blutproben zu entnehmen. Erfreulicherweise konnte das Maul- und Klauenseuche-Virus bisher in keiner der 176 entnommenen Proben nachgewiesen werden.
Die ungarischen Streitkräfte stehen mit Soldaten und technischem Gerät bereit, um die Bekämpfungsmaßnahmen zu unterstützen. Mehrere hundert Soldaten sind in Bereitschaft, um die tierärztliche Arbeit zu unterstützen, erklärte Generalstabschef Gábor Böröndi.
In Hegyeshalom und Rajka wurden Hochdruck-Desinfektionsanlagen installiert, die von Spezialisten des chemischen Abwehrregiments bedient werden.
Nach polizeilicher Umleitung werden Tiertransportfahrzeuge desinfiziert, um die Virusausbreitung zu verhindern. Zudem liefert das Militär Brauchwasser für die Desinfektionsmaßnahmen und unterstützt auch zivile Einsatzkräfte. Die Streitkräfte sind zudem in der Lage, das Virus in Sickerwässern nachzuweisen und Sicherungsaufgaben an kritischen Objekten zu übernehmen.
Der ungarische Landesoberveterinär appellierte in einer Erklärung am Sonntag an die Bevölkerung,
die tierärztlichen Vorschriften unbedingt einzuhalten, da dies der einzige Weg sei, die Ausbreitung des Virus zu stoppen.
Dr. Szabolcs Pásztor betonte, dass die Beseitigung des Ausbruchs in Levél ordnungsgemäß verlaufe, die Unschädlichmachung der getöteten Tiere aber noch einige Tage in Anspruch nehmen werde. Das betroffene Gebiet werde streng bewacht, und unbefugtes Betreten sei strengstens verboten und strafbar.
Die Behörden arbeiten mit Hochdruck daran, die Ausbreitung der Maul- und Klauenseuche einzudämmen und die Einschränkungen für Reisende und Pendler so schnell wie möglich wieder aufzuheben. Bis dahin ist jedoch mit Beeinträchtigungen im Grenzverkehr zu rechnen.
via mti.hu, Beitragsbild: Csaba Krizsán/MTI