Es sei die Aufgabe des Staates, seine Grenzen selbst zu schützen – mit diesem Gedanken beginnt der Meinungsartikel von Jacques Schuster auf Welt Online. Ungarn übernehme, was manche „Drecksarbeit” nennen, da wer Flüchtlinge integrieren wolle, müsse Massen an Einwanderern abschrecken.
Die Flüchtlingspolitik Deutschlands im Jahre 2015 sei das genaue Gegenteil der Behauptung von Mephisto von sich selbst im Faust. Zwar seien die Politik und manche Äußerungen von Angela Merkel gut gemeint, aber wenig durchdacht und in den Folgen verhängnisvoll – schreibt der Autor. „Wäre es anders, würde die Flüchtlingspolitik heute nicht aus den drei „A“ bestehen: „abschieben, abschrecken, abweisen“.”
Wenn über diese Fehler geredet worden sei, sollte einräumt werden, dass Viktor Orbán das Gute schaffe, als er die ungarischen Grenzen und damit letztlich die Balkanroute schloss. „Heute gibt fast jeder Politiker der Regierungsparteien hinter vorgehaltener Hand zu: Es war eine sinnvolle Entscheidung des ungarischen Ministerpräsidenten, die Einfallstore nach Mitteleuropa zu schließen.” – wird im Text erklärt.
Diese Tatsache solle im Kopf behalten werden, bevor man Viktor Orbán verurteile, da er Flüchtlinge in Transitzonen unterbringen wolle, solange sie einen offenen Status haben. „Könnte es sein, dass die Ungarn einfach ehrlicher sind als die deutsche Regierung?” stellt der Autor die Frage.
Wenn man Flüchtlinge erfolgreich integrieren wolle, müsse man die Massen an Einwanderern abschrecken. Ungarn und Dänemark seien Vorreiter darin. „Es könnte sein, dass die Deutschen irgendwann folgen.” Mit diesen Gedanken endet Jacques Schuster seinen Meinungsartikel.
via welt.de, Foto: László Balogh – Reuters