Es ist nicht so einfach, eine dreitägige Reise nach Ungarn zu planen. Das wird von allen festgestellt, die es vorhaben, nicht nur Budapest, sondern auch das Land ein bisschen besser kennenzulernen. Überall in Ungarn erwarten interessante Angebote und Sommerprogramme die Touristen, die passenden auszuwählen ist oft eine echte Herausforderung. Vom Club Pannonia wurde vom 7. bis zum 9. Juli eine Kulturreise von Wien aus nach Szeged organisiert, die als Beispiel für diejenige dienen kann, die ihre Reise mit ungarischer Kultur beleben möchten. Ein Reisebericht von Stefan Radda.
„Wie geplant und pünktlich wie immer, starteten wir diesmal bereits um 7.30 Uhr mit einigen Stammgästen, aber auch mit neuen Fahrgästen gut gelaunt zur 3-tägigen Kulturreise nach Szeged. Der erste Stopp war traditionsgemäß Bábolna zur Auffrischung und um die Beine zu vertreten.
Am Rakpark in Budapest, entlang der Donau, erreichten wir das Schiff namens Rubin. Hier wurden wir in der knapp zweistündigen Rundfahrt – während eine Fremdenführerin uns die historische Umgebung erklärte – mit einem köstlichen und reichhaltigen Mittags-Buffet verwöhnt.
Planmäßig fuhren wir weiter und kamen um 16.00 Uhr im Historischen Gedenkpark Ópusztaszer an. Hier besuchen wir das weltberühmte Rundgemälde, das die Landnahme der Magyaren im Jahre 896 darstellt und unter der Leitung von Árpád Feszty geschaffen wurde, wozu wir in deutscher Sprache eine ausführliche Erklärung bekamen. Anschließend spazierten wir in das Restaurant Szeri Csárda zum gemeinsamen Abendessen. Kurz vor 21.00 Uhr erreichten wir in Szeged unsere Unterkunft, die Pension Kata, die nur für unsere Reisegruppe zur Verfügung stand.
Am zweiten Tag starteten wir nach einem ordentlichen Frühstück um 9.00 Uhr zunächst mit unserem Blaguss-Agora Bus zu einer einstündigen Stadtrundfahrt, anschließend machten wir in der Innenstadt einen ca. 2-stündigen Rundgang zu Fuß, wobei wir die nach dem verheerenden Hochwasser im Jahre 1879 neu errichteten größtenteils im Jugendstil gebauten Häuser und Paläste bewundern konnten. Danach fuhren wir weiter in das romantische am Ufer des Theiss-Flusses gelegene Restaurant Halász Csárda zum gemeinsamen Mittagessen, wo wir die vorbestellte, angeblich beste Fischsuppe Ungarns mit den dazugehörigen Getränken bekamen.
Anschließend brachte uns unser Bus zum bekannten Pick-Salami und Paprika-Museum, wo uns Kostproben vom herrlichen Pick-Salami angeboten wurden. Beim Durchgang im Museum konnten wir aus den sehr informativen Darstellungen die Entwicklung der Produkte von Márk Pick und die Herstellung des süßen und scharfen Paprikapulvers als Gewürz erfahren. Der restliche Teil des Nachmittags stand zur freien Verfügung.
Am Abend trafen wir uns, wie vereinbart im Foyer unserer Pension und spazierten gemeinsam zum nahegelegenen Domplatz, wo wir vor der beeindruckenden großen Bühne der Freilichtspiele Szeged mit weiteren 4.000 Besuchern unsere Plätze einnahmen. Das Musical Mamma Mia wurde in ungarischer Sprache vorgetragen, jedoch mit englischem Begleittext. Es war ein mit ständigem Zwischenapplaus und stürmischen Ovationen ein einmaliges musikalisches Erlebnis. In herrlicher Umgebung, mit phantastischen Choreografien und ständig wechselnden bunten Bühnenbildern war es für alle der Höhepunkt unserer Kulturreise. Zum Schluss kamen alle Mitwirkenden von der Bühne, forderten das Publikum auf, vom Zuschauerraum herunterzukommen, um gemeinsam weiterzusingen und weiterzutanzen. Es war ein spontanes, bewundernswertes und lang andauerndes Fest. Spät nach Mitternacht kehrten wir in einer angenehm milden Sommernacht in unsere Unterkunft zurück.
Nach der doch etwas kurzen Nachtruhe, fuhren wir nach dem Frühstück zu unserer letzten Zwischenstation, nach Visegrád, wo uns im Restaurant Renaissance in “historischer” Umgebung und vom “historisch” bekleideten Bedienungspersonal das Mittagessen in Tongeschirr und Tonkrügen reichlich “Speis und Trank” serviert wurde, wobei alle Gäste eine symbolische Krone aufsetzen und mit nachhause nehmen durften.
Abschließend hatten wir Gelegenheit, einen kurzen Einblick in das an diesem Wochenende stattfindende Burgfestival mit Ritterspielen und vielen Verkaufsständen zu gewinnen. Auf der Rückfahrt, die zum Großteil entlang der Donau führte, machten wir bei Komárom eine kurze Erfrischungspause und kamen nach einer halbstündigen Wartezeit an der Grenze, planmäßig kurz nach 20.00 Uhr Wien an.
Zufrieden und voller positiven Erlebnisse verabschiedeten wir uns in der Hoffnung, dass der Club Pannonia auch in Zukunft nicht nur in Wien interessante Veranstaltungen, sondern auch weiterhin solche spannenden Reisen organisiert.“
via club-pannonia.at, Foto: globecentre.hu