Die Vollversammlung der Landesselbstverwaltung der Ungarndeutschen (LdU) verabschiedete bei seiner jüngsten Sitzung sein Wahlprogramm, sowie die Landesliste für die 2018 fälligen Parlamentswahlen.
Das Ziel der LdU ist 2018, statt eines Sprechers einen Abgeordneten ins Parlament zu delegieren. Das Programm mit dem Motto „Ungarndeutsch. Steh‘ dazu!“ weist akzentuiert darauf hin, dass die Möglichkeiten eines Parlamentssprechers wesentlich begrenzter sind, als wenn er die Ungarndeutschen als vollberechtigter Abgeordneter in der Gesetzgebung vertreten würde. „Dazu müssen wir aber erreichen, dass sich etwa vierzigtausend Leute in die ungarndeutsche Wählerliste eintragen lassen, und dass sie ihre Stimme dann der deutschen Liste geben“, betonte LdU-Vorsitzender Otto Heinek.
„Wir wollen, dass so viele Kinder wie nur möglich in niveauvollen, von uns getragenen Kindergärten und Schulen zu selbstbewussten, sich in mehreren Sprachen und Kulturen zurechtfindenden Ungarndeutschen werden. Darüber hinaus wollen wir erreichen, dass unsere traditionspflegenden Zivilorganisationen mit viel weniger Bürokratie zu kämpfen haben. Wir halten es auch für wichtig, dass die deutschen Selbstverwaltungen ihre Mitbestimmungsrechte zurückbekommen, und dass wir unsere Kontakte zum deutschen Sprachraum unbehindert pflegen können.” fasste der Vorsitzender die Ziele der LdU zusammen.
Bei der Sitzung wurde formell auch darüber beschlossen, dass sich die LdU an den Parlamentswahlen beteiligen wird. Die Landesliste der Ungarndeutschen mit 28 von Organisationen der deutschbewohnten Regionen und Komitate vorgeschlagenen Kandidaten wurde ebenfalls angenommen. Parlamentssprecher Emmerich Ritter wird Spitzenkandidat, an der zweiten Stelle folgt Otto Heinek, anschließend zwei Politiker der Ungarndeutschen, Ibolya Hock-Englender und Josef Manz; den fünften Platz wird symbolhaft Kinga Gáspár, eines der jüngsten Vollversammlungsmitglieder einnehmen.
via ldu.hu, Foto: zentrum.hu