Sollte Islam als Gefahr für Europa gesehen werden? Ein rechtsgerichteter Kommentator behauptet, dass die ungarische Oppositionsparteien – darunter sowohl die Linke als auch Jobbik – dem Islam bei der Unterwerfung Europas Hilfestellung leisten. Auch ein konservativer Kritiker der Regierung hält den politischen Islam für eine Bedrohung europäischer Werte. Allerdings warnt er vor dem, was er als „anti-islamische Rhetorik der Regierung“ bezeichnet. Ungarische Presseschau von budapost.de:
Die Oppositionsparteien würden sich dem Islam beugen und ihm bei der Eroberung Europas helfen, schreibt Bálint Botond in Magyar Idők. Der der Regierung nahestehende Kommentator erinnert daran, dass die LMP in der vergangenen Woche einen in Afghanistan geborenen ungarischen Staatsbürger als Experten für den Parlamentsausschuss für nationale Sicherheit nominiert habe. Botond vertritt die Auffassung, dass die LMP die nationale Sicherheit bedrohe, weil „ein Muslim für den Islam kämpfen“ und er seine Religion auch im Falle seiner Einbürgerung über das nationale Interesse stellen werde. Auch habe Jobbik-Chef Gábor Vona in der Vergangenheit Sympathie für den Islam zum Ausdruck gebracht. All dies, so Botond abschließend, deute darauf hin, dass die linksliberalen Oppositionsparteien und Jobbik das „Einsickern des Islam“ in Ungarn befördern würden.
Szabolcs Szerető von der ungarische Tageszeitung Magyar Nemzet glaubt, dass der politische Islam gegen den europäischen Individualismus und christliche Normen verstoße. Allerdings warnt er auch vor einer auf den Islam bezogenen Panikmache. Szerető erinnert an eine Rede von Viktor Orbán aus dem Jahr 2015, in der der Ministerpräsident wörtlich betont hatte: „Ungarn betrachtet den Islam als eine große intellektuelle und spirituelle Errungenschaft und nicht als Bedrohung. Das Land bringt dem Islam einen großen Respekt entgegen.“ Szerető wirft der Regierung nunmehr vor, ihre nüchterne und ausgewogene Haltung gegenüber dem Islam aufgegeben zu haben und Millionen von muslimischen Gläubigen zu verleumden.
via budapost.de, Foto: mandiner.hu