„Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast.” – diese einfache, kurze, aber alles beschreibende Antwort von Maria wurde von Hunderttausenden in Csíksomlyó wiederholt. Marian Adam Waligóra, Prior des Klosters Jasna hat die Pilger darum gebeten, diesen Satz gleichzeitig, zusammen zu sagen. Das Leitmotiv der 451. Pfingstwallfahrt nach Csíksomlyó hieß: „Schutz des Lebens über alles!”
Der Engel Gabriel erschien als Bote Gottes und verkündete Maria, dass sie dazu ausersehen worden ist, die Mutter Jesu zu sein. Maria hat „Ja!” gesagt und damit gezeigt, dass sie das Leben liebt – sagte Marian Adam Waligóra in seiner Predigt. Er betonte auch: Maria akzeptierte diesen „Beruf”, konnte sich damit identifizieren, und hat für das Leben ihres Kindes, für Jesu bis zum Letzten gekämpft. Sie wollte ihn nicht als ein nutzloses Ding loswerden.
Der Pfarrer warnte: die Menschen der entwickelten Welt handeln nicht immer nach dem Willen Gottes. Als Beispiel erwähnte er die Geschichte des englischen Kleinkinds „Alfie”, die vor einigen Monaten ein internationales Mitgefühl geweckt hatte. (Der kleine Alfie war an einem seltenen degenerativen und unheilbaren Hirnleiden erkrankt und seit Dezember 2016 im Krankenhaus. Die Ärzte der Klinik von Liverpool stuften den Fall als hoffnungslos ein und wollten die lebenserhaltenden Geräte abschalten. Dagegen setzten sich die Eltern juristisch zur Wehr und wollten ihren Sohn schließlich zur Behandlung in ein Kinderkrankenhaus in Rom verlegen. Sogar Papst Franziskus persönlich hatte sich wiederholt für den kleinen Jungen eingesetzt.)
„Wir sehen, wie man ein Kind töten kann, während die Welt die letzten Ecken des Kosmos erforscht, die Tiefe des Meeres enthüllt und künstliche Intelligenz schafft … Doch ist es unrentabel, das Leben eines Jungen zu behalten, der nur Sauerstoff, Wasser und Nahrung braucht.”
Wer nach Csíksomlyó pilgert, bekommt „den Blick der Gottesmutter“ als Geschenk – so Waligóra. Schließlich bat er Gott: „Segne den Ungarn!“
Pfingstwallfahrt zur Marienkirche von Csíksomlyó
Die Wallfahrt geht auf ein Gelöbnis der katholischen Szekler zurück, die 1567 der Gottesmutter Maria, zum Dank für einen glücklichen Ausgang einer Schlacht bei Csíksomlyó gegen das Heer des protestantischen Landesfürsten, eine jährliche Wallfahrt versprachen. Neben der historischen Bedeutung ist die Wallfahrt von einem nationalen Bekenntnis geprägt, das eine Einheit zwischen dem christlichen Glauben und der ungarischen Nation betont. Ursprünglich nämlich als Wallfahrt der Szekler entstanden, gilt sie heute als Wallfahrt aller Ungarn.
(Via: mti.hu, katholisches.info, Beitragsbild: MTI Mohai Balázs)