Der Intendant der Ungarischen Staatsoper hat den Vorwurf zurückgewiesen, er würde Homosexualität propagieren. Eine regierungsnahe Publizistin hatte den Staatsoper-Chef in einem Zeitungsartikel für die Inszenierung des Musicals Billy Elliot heftig kritisiert. Es erzählt die Geschichte eines Jungen in einer Bergbaugemeinde. Das Kind, das ohne Mutter aufwachsen muss, bringt es im Laufe der Handlung zum Balletttänzer.
In Magyar Idők verteidigt sich Szilveszter Ókovács unter anderem mit der Bemerkung, wenn Billy Elliot wegen Frivolität verboten werden sollte, dann sollten auch Meisterwerke von Mozart und Beethoven nicht aufgeführt werden dürfen. Zsófia N. Horváth hatte Ókovács am vergangenen Freitag heftig dafür angegriffen, dass er das Musical auf die Bühne des Erkel-Theaters, der zweiten Spielstätte der Staatsoper, gebracht habe.
(In ihrem Artikel bezeichnet die Publizistin Billy Elliot als „eine Lobrede auf die Homosexualität“. Hier müsse ein junger Mann, wolle er er selbst sein, schwul sein. Horváth stellt die Angelegenheit in den breiteren Kontext dessen, was sie „als noch immer verspäteten Regime-Wechsel im Bereich der Kultur“ herausstellt. Selbst neu ernannte Manager würden es zuweilen verabsäumen, konservative Werte durchzusetzen, kritisiert die Autorin – Anm. d. Red.)
In seiner Antwort schreibt Ókovács, der vor sieben Jahren von Ministerpräsident Orbán zum Intendanten der Staatsoper ernannt worden war, dass man etwas, das ein unbestreitbarer Teil des Lebens darstelle, mit einer Bühnendarstellung nicht unbedingt propagiere. Auf der anderen Seite habe diese Frage nichts mit Konservatismus zu tun. Man könne sehr wohl schwul und konservativ zugleich sein, so Ókovács.
(Via: budapost.de, Beitragsbild: opera.hu)