Die älteren Deutschen können billiger und besser leben in Ungarn als Zuhause – das Thema taucht in den Medien immer wieder auf. Diesmal das deutsche Bild Magazin schrieb darüber. Besonders beliebt ist nicht nur Ungarn, sondern auch Polen, Tschechien, Bulgarien oder gar Thailand hat sich ein Markt gebildet. Grund für den zunehmenden Wegzug deutscher Senioren sind vor allem die Kosten.
Dieter Alfers kam vor 10 Jahren nach Ungarn, er lebte vorher in Düsseldorf. In 2007 kaufte er einen Bauernhof in Móricgát, für 2,8 Millionen Forint. (etwa 8800 Euro). Der Deutsche wurde von dem ungarischen Portal 24.hu darüber gefragt, warum er eben Ungarn gewählt hat.
„Ich habe mich für Ungarn entschieden, weil es hier viel billiger ist, Immobilien zu kaufen, und weil ich die ungarische Landschaft liebe, und auch die Art, hier zu leben.”
Er wurde mit 57 Jahren ein Rentner, arbeitete vorher in einer Sparkasse, in einer kleinen Stadt neben Düsseldorf. Der Mann behauptete: seine Pensionierung reduzierte sein Einkommen drastisch, seinen Lebensstandard sank, und er suchte lange nach einem Platz in Europa, wo er bequemer leben kann als in Deutschland. Im Internet las er Berichte von schon in Ungarn lebenden Deutschen. Sie waren sehr positiv, wegen des guten ungarischen Wetters und der niveauvollen Dienstleistungen (Bäder, medizinische Versorgung, Restaurants und Geschäfte…) Auf die Frage, wie viel der Lebensunterhalt eines Monats kostet, sagte er: er gebe 125.000 Forint für Lebensmittel, Nebenkosten, Internet, Versicherung und Benzin aus, das ist nur ein Bruchteil seiner deutschen Ausgaben.
Zeitschrift „Welt am Sonntag” machte früher auch eine Umfrage. Sie analysierte, wo Rentner aus Deutschland nicht nur am günstigsten, sondern auch am komfortabelsten leben. „Die Lebenshaltungskosten flossen zu 50 Prozent in die Analyse mit ein, die restlichen 50 Prozent werden von der medizinischen Versorgung, der Kriminalitätsrate und der Korruption beeinflusst. So berechnete die Zeitung einen Index der besten Länder für Rentner.“
Die besten Länder für Rentner:
Das wichtigste Argument für Polen sind die geringen Lebenshaltungskosten. Auch in Tschechien und Ungarn leben Rentner deutlich günstiger als in Deutschland. Die Kosten variieren zwar je nach Stadt, doch selbst in Prag, der Hauptstadt Tschechiens liegen die Preise noch 30 Prozent unter denen in Berlin – betont die Analyse.
Pflegeheime als Alternative
Die Kosten für ungarische Pflegeeinrichtungen richten sich hierbei nach der Pflegestufe des Patienten. Die innerhalb der Recherche gefundenen günstigsten Preise waren mit 700 Euro pro Monat im Einzelzimmer, in einer 2-Bettbelegung gehen die Preise bereits ab 550 Euro pro Monat los. Der höchste Preis liegt andererseits auch bei 2200 Euro. Viele Pflegeheime in Ungarn lagen dabei allerdings auch an landschaftlich schönen Urlaubsorten wie beispielsweise dem Balaton (Plattensee). (Via pflegeheim-in-ungarn.net) Im Vergleich zu österreichischen Pflegeplätze sind diese Preise sehr günstig. 1500 bis 3500 Euro kostet ein Platz im Pflegeheim in Österreich. Der Großteil bietet dafür Unterbringung im Doppel-, manchmal sogar Mehrbettzimmer. Am Plattensee hingegen kostet ein Platz in einem Einzelzimmer zwischen 1500 bis 2100 Euro, im Preis inkludiert sind Frühstück, Mittag- und Abendessen, 24-Stunden-Betreuung, Gruppengymnastik, Betreuung durch einen eigenen Hausarzt sowie Mani- und Pediküre – erfährt man aus dem Bericht von diepresse.com.
(Via: 24.hu, bild.de, focus.de, pflegeheim-in-ungarn.net, diepresse.com, Beitragsbild: 24.hu)